Große Vega-Sicilia-Probe – von Alion über Valbuena zu den Unicos und den großen Reserva Especials

Vega Sicilia Titelbild (1 von 1)

Im Frühjahr 2015 trafen sich in Bonn Weinfreunde, um einige der großen Weine der Bodegas Vega Sicilia zu verkosten. Anlass war das erfolgreiche Ersteigern von vier Unico Reserva Especial aus den Jahrgängen 1960 bis 1974. Darüberhinaus kramten noch einige Teilnehmer ihre Raritäten aus den Kellern hervor. Ein tolles Line-Up war schnell erstellt, und in kurzer Zeit waren die Plätze für die Probe vergeben, trotz der hohen Preise, die leider mittlerweile für die großen, gereiften Unicos aufgerufen werden. Damit das alles noch einigermaßen bezahlbar blieb, haben wir auch einige Zweitweine von Vega Sicilia, den Valbuena 5, verkostet, sowie einige Weine vom zweiten Weingut Alion, dass erst 1992 gegründet wurde. Mit dem 2001 Toro gab es dazu noch einen Wein von einem Weingut, dass Vega Sicilia im Jahr 2001 gründete und eine etwas modernere Interpretation des Tempranillo erzeugt.

Die Probe zeigte, dass die besten Jahrgänge der Unicos und besonders die Cuveés Reserva Especial mit den großen Weinen der Welt ohne Frage mithalten können. Die Weine aus der Tempranillo-Traube können in der Spitze ebenfalls eine ansprechende Feinheit und aromatische Tiefe entwickeln. Dabei präsentierten sich die Weine aromatisch durchaus unterschiedlich. Besonders gut gefielen mir die sauberen dunklen Beerenfrüchte, die mich oftmals an Blaubeeren erinnerten, aber da waren zwischendurch auch Brombeeren und gelegentlich frische Noten von Orangen. Natürlich gab es auch Vertreter aus wärmeren Jahren bzw. solche, wo die Trauben zumindest sehr reif vom Stock geholt wurden. In solchen Jahren neigt sich die Frucht in Richtung Pflaumen, wirkt gerne auch überreif, oder bietet Noten, die an Kompott erinnern. Wir hatten aber eigentlich keinen Wein, der mein Vorurteil von Breite und unangenehmer Marmeladigkeit bediente.

Auffallend ist auch die hoch stehende Säure. Sie hält die Weine frisch, und auf diesem Niveau war sie überwiegend glänzend eingebunden. Mineralische Noten bringt der Tempranillo kaum hervor, dies wurde durch den eingeschmuggelten Piraten aus dem Priorat deutlich, der dann eine intensive Steinwürze zeigte. Die sehr unterschiedliche aromatische Ausprägung sorgt für viel Abwechslung. Mir würde es jedoch weiterhin schwer fallen, sicher die Rebsorte zu bestimmen, da die Leitaromen Blaubeeren, Brombeeren, Kirsch, Cassis und Leder auch in anderen Rebsorten führend sind.

Der Sieger des Abends, der Unica Reserva Especial aus den Jahren 1962, 1964 und 1968, zählt ganz sicher zu den großen spanischen Weinen, den jeder Liebhaber einmal getrunken haben sollte. Ebenfalls hervorragend waren alle drei Unicos aus 1966, 1983 und 1994, die aromatisch unterschiedlicher kaum hätten sein können.

Die angegeben Preise geben die Preise wieder, zu denen sie von Teilnehmern für die Probe eingestellt wurden. Aktuelle Beschaffung oder neuere Jahrgänge sind zum Teil wesentlich teurer.


Vega-Sicilia-Probe  (5 von 26)1 Bodegas Alion, 2001
Los ging es mit dem zweiten Weingut von Vega Sicilia. Es ist kein Zweitwein bzw. Drittwein, sondern ein eigenständiger Tempranillo, der unabhängig erzeugt wird. Ziel ist es, einen hochwertigen Tempranillo zu erzeugen, der etwas früher zugänglich ist und im Preisniveau unterhalb des Zweitweins von Vega Sicilia, dem Valbuena 5, liegt.

Der 2001 zeigt noch eine jugendliches Bukett, in dem sich noch etwas vordergründig das noble Holz zeigt, daneben Heidelbeeren, Nelken, Brombeeren, ausgeprägte Würzigkeit. Am Gaumen ein Wein von mittlerer Dichte, saubere dunkle Beerenfrüchte, deutliche Holzwürze, keine überreifen Aromen, pikantes Säurespiel, noch nicht gänzlich eingebunden, trotzdem bereits heute ein angenehmer Trinkfluss, mittlere Länge und Komplexität. Der Wein benötigt noch mindestens weitere fünf Jahre Reife.
33 Euro, 89+/100


Vega-Sicilia-Probe  (6 von 26)2 Bodegas Pintia Toro, 2001
Die jüngste Errungenschaft von Vega Sicilia, mit der das Weingut Ribera del Duero verlassen hat, ist das 2001 gegründete Weingut Pintia. Hier werden ebenfalls Weine aus Tempranillo gemacht, die aber viel dichter und üppiger konzipiert werden und vornehmlich mit einer besonderen Fruchtigkeit überzeugen sollen. Damit soll ein jüngeres Publikum angesprochen werden. Der 2001 gilt als besonders gelungen.

In der Nase hochreife Frucht, deutliche Reifearomen, etwas Brühwürfel, moderne Stilistik. Im Mund dicht gepackt, ohne jedoch in die Breite zu gehen, das Holz tritt hier stärker hervor, jedoch durchaus gut mit der sauberen, dunklen Beerenfrucht verbunden, viel Schokolade, geröstete Nüsse, saftige Frucht, das macht Spaß, wirkt aber auch sehr modern und etwas »gemacht«, langer Nachhall mit aufkommenden Reifenoten von Malz und orientalischen Gewürzen.
35 Euro, 87/100


Vega-Sicilia-Probe  (7 von 26)3 Vega Sicilia Unico, 1994
Nach dem Modernisten kommt ein großer Klassiker ins Glas. Der 1994 Unico gilt unter Kennern als großer Wein und bestätigte seinen Ruf. Er ist ein noch jugendlicher Vertreter, der jetzt in der ersten Genussphase angekommen ist. Hochfeine Nase mit Blaubeeren, Brombeeren, Orangenschale, das Holz perfekt mit der Frucht verwoben, komplexe Kräuterwürze im Hintergrund, ein harmonisches und tiefes Bukett. Am Gaumen von mittlerem Körper, im Antrunk glockenklare dunkle Beerenfrüchte, die mich über den gesamten Verlauf begleiten, immer wieder neue Eindrücke, ein reifes und animierendes Säurespiel, von Fassausbau ist kaum etwas zu spüren, erneut Orangenschale, ein Hauch Kardamom, herrlicher Trinkfluss, sehr tief und lang. Ein großer Wein mit langer Zukunft.
184 Euro, 95/100


Vega-Sicilia-Probe  (8 von 26)4 Bodegas Alion, 1996
Sauberes Fruchtbukett, dass leider noch von Fassaromen überlagert wird – wobei ich Zweifel habe, ob sich das noch ganz finden wird. Am Gaumen fällt unmittelbar die hochstehende Säure auf, die etwas zitronig wirkt, man muss das mögen, das bringt aber auch Frische in den Wein und hält die schokoladig-malzigen Fassaromen in Schacht. Eine satte, dunkle Beerenfrucht liegt auf dem Gaumen und zum ersten Mal wärmt der Alkohol etwas. Der Wein lässt sich aber insgesamt trotzdem angenehm genießen, passabler Nachhall. Positive Entwicklung möglich.
40 Euro, 87+?/100


Vega-Sicilia-Probe  (9 von 26)5 Vega Sicilia Valbuena 5, 2000
Der erste Wein, bei dem die Eindrücke am Tisch weit auseinander gingen (87 bis 93 Punkte). Mir gefiel der Wein aufgrund der Überreife nicht sonderlich gut. Bereits in der Nase überreife, dunkle Beerenfrüchte und Beerenkompott, Hagebutte, Vanille und Karamell vom Fass, komplexe Würze, wirkt »gemacht«. Am Gaumen dann besser, betont mittlere Dichte, auch hier finde ich eine hochreife Frucht, die jetzt aber nicht ins Kompottige reicht, Brombeeren, Maulbeeren, die Fassaromen spürbar, jedoch gut in der Frucht integriert, alles wirkt sehr sauber, aber auch hier irgendwie »gemacht«, die Saftigkeit der Frucht ist mir fast zu viel, zum Glück ist die Säure pikant und bringt Frische hinein, sehr langer Nachhall, erneut Frucht ohne Ende. Würde ich noch weitere fünf Jahre liegen lassen.
76 Euro, 88+/100


Vega-Sicilia-Probe  (10 von 26)6 Vega Sicilia Unico Reserva Especial (Jahrgänge 1960 – 1962 – 1972), abgefüllt 1980
Zuerst ein unangenehmes Bukett mit Aschenbecher-Geruch, der aber nach einer Weile nahezu vollständig verfliegt. Dann treten Raucharomen auf, überreife Fruchtaromen von Pflaumen, Fruchtkompott, schwarzem Tee, Wildkräutern, nicht ganz sauber, aber durchaus interessant. Am Gaumen von schlanker Statur, der Wein befindet sich bereits im Abstieg, kann aber aufgrund der besonderen Feinheit noch punkten. Im Antrunk rote Johannisbeeren, Zitruszesten, etwas Himbeeren, ein Hauch kalter Rauch, ansonsten verbleibt der Wein stets auf seiner fragilen Fruchtseite, die Säure ist durchaus fordernd, ein ungemein beweglicher Verlauf, immer wieder wechselnde Fruchteindrücke, sehr transparent, mittlerer Nachhall.
106 Euro, 88/100


Vega-Sicilia-Probe  (13 von 26)7 Bodegas Alion, 1998
Mit etwas Luft präsentiert der Alion 1998 eine jugendliche rote Beerenfrucht, die an rote Johannisbeeren und Himbeeren erinnert, dazu Heu und ein Hauch nussige Noten vom Fassausbau. Am Gaumen wirkt der Wein recht schlank, aber harmonisch, animierender Verlauf, saubere Frucht, nicht sonderlich tief oder komplex, guter Nachhall.
34 Euro, 88/100


8 Vega Sicilia Valbuena, 2004
Noble dunkle Beerenfrucht nach Heidelbeeren, Schwarzkirschen, Kraft und Eleganz zugleich, dahinter mineralische Noten, Schalen von der Orange und Zitrone, frische Kräuter. Am Gaumen noch etwas unentwickelt, beeindruckend die saubere Frucht, die noch verschlossen in der Höhle ruht, von nervenden Holzaromen ist nichts zu merken, die Säure lebhaft, aber hochfein und tänzelt mit der Frucht, viel Zug am Gaumen, große Nachhaltigkeit, sehr langer nuancierter Nachhall. Unbedingt noch 10 Jahre weglegen und dann als großen Wein genießen.
115 Euro, 93+/100


Vega-Sicilia-Probe  (15 von 26)9 Vega Sicilia Unico, 1966
Bis auf ein/zwei Ausreiser am Tisch waren alle von dem Wein begeistert, obwohl er schon sehr eigen war, aber in seiner Gesamtheit Harmonisch und Komplex. Er duftete fein nach Rumtopf, Schokoladenkuchen, Sauvage-Anklänge, getrocknete Pflaumen, Mokka, im Hintergrund Waldboden und Pilznoten deuten das Alter an. Am Gaumen kommen erste oxidative Anklänge hoch, aber aufgrund der gewaltigen Struktur des Weines, stöhren sie mich nicht, viel satte Fruchtigkeit, erneut Mokkasüße, arabische Kräuter, Tabak und Kaffee, herrlich vielschichtig, bleibt sehr lange am Gaumen zurück. Ein toller Wein, der jetzt getrunken werden sollte.
235 Euro, 94/100


Vega-Sicilia-Probe  (16 von 26)10 Vega-Sicilia Unico Reserva Especial (Jahrgänge 1960 – 1962 – 1968) abgefüllt 1981
Grandioser Duft nach feinster dunkler Schokolade, ebenso fein und ausdruckstark die saubere Frucht nach reifen Brombeeren, etwas Crème de Cassis, Kräutermischung, feine Reifenoten im Hintergrund. Am Gaumen perfekte Harmonie und Reife, völlig geöffnete saftige Frucht, durchmischt mit einer feinen Bitterschokolade, Tabak, Pralinen, herrlich tief und vielschichtig, immer wieder treten unterschiedliche Kräuter auf, dann blitzt wieder Aromen von Orangen, Zitronen auf, reife und fein Säure, herrliche mürbe Tanninstruktur, sehr tief und trotzdem ungemein animierend zu trinken, langer Nachhall. Ein großer Wein.
190 Euro, 96/100


Vega-Sicilia-Probe  (17 von 26)11 Vega-Sicilia Unico Reserva Especial (Jahrgänge 1960 – 1962 – 1968) abgefüllt 1978
Auf ähnlichem Niveau das gleiche Cuveé nur drei Jahre früher abgefüllt. Erstaunlicherweise wirkt dieser Wein etwas jünger und somit auch nicht ganz so geöffnet. Viel Minze, Schokolade, die ähnlich noble war, grandiose Feinheit, viel Zug am Gaumen, ansonsten wie oben.
190 Euro, 94/100


Vega-Sicilia-Probe  (20 von 26)12 Bodegas Alion, 1999
Duftet ansprechend nach Kakao, Milchschokolade und Pflaumen, noch sehr jugendlich. Am Gaumen dicht, etwas süßlich Frucht, zeigt noch Babyspeck, das Holz gut integriert, reife Säure, harmonischer Gesamteindruck, gute Länge, noch liegen lassen.
37 Euro, 89+/100


Vega-Sicilia-Probe  (23 von 26)13 Vega-Sicilia Valbuena, 2005
Kindermord, konzentierte, unentwickelte dunkle Beerenfrucht, erinnert an Pflaumen und Brombeeren. Am Gaumen dicht, sofort gräbt sich ruppiges Tannin in meinen Gaumen, Bäche von dunkler Frucht laufen über meinen Gaumen, die Säure kräftig, alle Komponenten spielen noch nicht miteinander, heute kein sonderliches Vergnügen, zeigt aber viel Potential. Mind. noch 10 Jahre liegen lassen.
99 Euro, 89+/100


Vega-Sicilia-Probe  (21 von 26)14 Vega-Sicilia Unico Reserva Especial (Jahrgänge 1970 – 1972 – 1974) abgefüllt 1994
Nach 20 Jahren Fassreife hatte der Wein offensichtlich genügend Zeit sich harmonisch zu entwickeln und genauso präsentierte er sich auch: harmonisch, wie ein ruhender Zen-Meister. Hochfeines, tiefes Bukett nach hochfeinen Kakaobohnen, Zigarrenkiste, hellem Tabak, Orangenschale, Schlehen und eine ganze Wolke aus Espresso. Grandios! Am Gaumen tritt dann mehr die klare dunkle Beerenfrucht hervor, vor allem Casis, blind dachte ich an einen Bdx, wirkt noch jugendlich, nur zarte Holzanklänge, erneut viel Expresso, herrlich weiches Tannin, perfekte Harmonie, langer Nachhall.
183 Euro, 95/100


15 Vega-Sicilia Unico, 1983
Wann gibt man einen über 30 Jahre alten Wein schon mal ein Plus hinter der Bewertung? Aber dieser Unico scheint immer noch am Anfang seiner Entwicklung zu stehen und dies trotz seiner hochreifen Fruchtaromatik. Rosiniges Bukett, Backpflaumen, dahinter Blaubeeren und frische Zitrusfrüchte, Paprika und Vanille vom Faßausbau. Am Gaumen nicht sehr dicht, sehr klare feste Frucht, erneut hochreif, diverse getrocknete Kräuter, dunkle Herrenschokolade, Minze und kandierte Zitronen, auch hier noch sehr jugendlich kompakt, animierendes Säurespiel, viel Zug am Gaumen, wirkt frisch und sehr agil, langer Nachhall.
240 Euro, 93+100


Vega-Sicilia-Probe  (22 von 26)16 Pirat: Clos Mogador (Priorat), 1994
Auch sehr jugendlich wirkt der Clos Mogador, der nach 20 Minuten seinen Mufton vollständig verloren hatte und nun eine klare, noble dunkle Beerenfrucht präsentierte, herrlich reintönige Blaubeeren, dazu Bourbon-Vanille, kandierte Zitronen, Anklänge nach Graphit. Am Gaumen ungemein saftig, Kirschsaft, Walnüsse, noch etwas jugendlich eindimensional, aber seine Klarheit lässt ihn einfach herrlich genießen, mineralische Anklänge im langen Nachhall, hat noch Zukunft.
40 Euro, 91/100


Vega-Sicilia-Probe  (24 von 26)17 Vega-Sicilia Unico Reserva Especial (Jahrgänge 1962 – 1964 – 1968) abgefüllt 1979
Gemäß Literatur einer der größten Weine, die Vega-Sicilia jemals abgefüllt hat und er ließ am Tisch große Begeisterung aufkommen. Als erster Unico zeigte er deutlich mineralische Noten, wir einigten uns auf Graphit und Schiefer, hochfeine Kaffee und Espresso-Noten, dunkle Herrenschokolade, dann drängt immer wieder eine glockenklare Beerenfrucht nach vorne, Cassis, Brombeeren und Schlehen, pure Noblesse, null Reifenoten. Am Gaumen genügt der Wein höchsten Ansprüchen, perfekte Harmonie, glockenklare Frucht in perfekter Verbindung mit einer reifen, feinporigen Säure, die Tannine lenken den Wein in die richtigen Bahnen, lassen ihn in aromatische Tiefen stürzen, nur um auf ein festes mineralische Fundament aufzuschlagen, ihr merkt wie begeistert ich war, es gab nicht viele Rotweine, die derartig stimmig über meinen Gaumen gelaufen sind, diese Kino dämmert nur ganz langsam im langen Nachhall aus – eindeutig ein großer Wein, der sich vielleicht sogar noch weiter steigern kann. Der hohe Preis ist gerechtfertigt.
240 Euro, 97/100

Ein Kommentar zu “Große Vega-Sicilia-Probe – von Alion über Valbuena zu den Unicos und den großen Reserva Especials

  1. Ich hatte 2005 das Vergnügen, meinen Geburtsjahrgang 1965 von Vega Sicilia zum 40ten zu trinken. War ja in Europa ein Grottenjahr, auf Empfehlung von Dirk Würtz, der dem Wein ein paar Monate zuvor respektable 92 Punkte gab, konnte ich mir eine Flasche für knapp 140 € aus zuverlässiger Quelle ersteigern.

    1965 Vega Sicilia “Unico” Vino Fino de Mesa
    Bodegas Vega Sicilia S.A / Ribera del Duero

    Cuvée aus Cabernet S., Malbec, Merlot, Tinto Fino y Albillo

    139,- EUR bei ebay / 0,75l / Naturkork / 13,5% Alk.
    Nr. 42687 von 91.000 produzierten Flaschen

    Nervös! Ja nicht den Kork verlieren. Kein Glück. Er reist ab, aber die Bröselei hält sich in Grenzen. Stück für Stück wird er unter den bangen Blicken aller Beteiligten herausgepult. Geschafft. Entspannung ist angesagt, denn die Nase “Barbara” signalisiert: alles TCA-frei. Spannung macht sich breit: wie sieht er aus. Mit einen dichten, undurchdringlichen, ja fast schwarzem Antlitz fliest er ins Glas. Keine Brauntöne. Stille und Andacht. Die Nase versucht angestrengt, die komplexen und dicht verwobenen Aromen zu interpretieren. Ein leichter Stinker macht sich schnell von dannen. Es fällt das Wort “Bordeaux”, intensive, tiefe Würze, Kaffee, Tabak, Maggie, etwas schwarzer Tee, rohes Fleisch. Schöne, wenn auch im Hintergrund schwingende Aromen von dunklen Beeren sowie etwas Leder. Auch im Mund sehr konzentriert und tiefgründig. Fast unglaublich, wie präsent die Tannine noch sind, ja es macht sich sogar noch eine leichte Adstringenz bemerkbar. Alkohol?? Völlig integrierte 12,5%; mehr brauchte man damals wohl nicht, oder braucht der Konsument heute mehr?. Nach 15 Minuten im Glas deutlich geöffneter in den Aromen: Speck, rauchig, Leder. Im Abgang druckvoll mit dieser tiefen Würze. Ein toller, eleganter, sehr lebendiger, energievoller Wein auf seinem Höhepunkt. Alle Beteiligten waren sich einig: der Wein hat immer noch Potential. Bemerkenswert das sehr gute Füllniveau des Weines.

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