Weingut von Bassermann-Jordan Riesling Forster Pechstein, 2007

2007BJFPIn den letzten Monaten hatte ich mehrfach das Vergnügen, diesen Wein mit Muße und in ausreichender Menge im Glas trinken zu können – einmal eine Flasche zusammen im Sommer mit Thorsten, dann danach noch zwei weitere Male für mich alleine. Dieser Pechstein zeigt sich derzeit in einem wunderbaren Trinkstadium: Der Wein ruht in sich, fern jeder mineralischen Wildheit, die der Basalt oftmals in die Rieslinge aus dem Pechstein befördert. Und doch ist auch dieser Vertreter stark mineralisch geprägt. Selten aber habe ich diese Lage einmal in einer so entschleunigten Interpretation trinken dürfen. Man trinkt hier einige erste Schlucke und hält automatisch inne, schmeckt nach, verweilt. Verknappt könnte man sagen: Dies ist ein schon fast kontemplativer Wein.

Große Gläser befördern aus diesem Wein eine intensive Nase mit Rauch und Haselnuss. Tief und konzentriert, dabei Fruchtaromen nur andeutend, ein Säckchen getrocknete Kräuter und erdige Würze bestimmen die Eindrücke. Und immer wieder diese ausdrucksstarke Nussigkeit.

Ein Wein mit Gardemaß im Antrunk, geprägt von Kaffeearomen, rauchiger Würze und nur noch einer verhalten vernehmbaren gelben, nicht ganz trockenen Frucht. Hohe Extraktdichte. Stimmig hierzu – weil zum Gesamtbild passend – eine eher weiche Säure, die dem Wein einen ruhigen Verlauf beschert, fern von Müdigkeit. Mit tiefer und satter mineralischer Aromatik zieht der Wein dann den Gaumen entlang, immer intensiv, ja auch fordert, aber nicht anstrengend. Diese intensive Aromatik bleibt lange stehen und ist jederzeit, fast etwas überraschend, auch trinkanimierend. Nicht trinkanimierend im Sinne eines belebend erfrischenden Getränks, sondern eines, dem man sich gerne nochmals zuwendet und genauer hinschmeckt. Findet man doch auch nach dem dritten Schluck eine weitere Nuance in diesem Prachtkerl von Wein. Er endet mit einem langen, ausdifferenzierten Nachhall – und dies in voller Harmonie.

Aus dem Fachhandel, 27 Euro, 93 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2019 

Kampf um die Riesling-Krone – der Kraftakt 2015

Kraftakt VIII (21 von 21)Auch in diesem Jahr fand er wieder statt, unser Riesling-Gipfel in der mittlerweile schon achten Ausgabe. Zu dieser jährlichen Probe bringt jeder Teilnehmer zwei trockene gereifte Rieslinge mit einem Potenzial von mindestens 90 Punkten mit. Das Ergebnis war ein einmaliges Line-up, noch nie punkteten wir derart hoch. Die Wachau tat sich dabei leider eher durch Korkschmecker hervor, deutsche Juwelen gab es aus Rheinhessen, dem Rheingau und der Pfalz. Und das Elsass sicherte sich erneut die Riesling-Krone. Weiterlesen →

Riesling Große Gewächse 2014: Pfalz

GG2014 Wiesbaden Titelbild 2 (1 von 1)***** (Ausgezeichneter Jahrgang)

Die Pfalz präsentiert sich 2014 homogen und auf herausragendem Niveau. Noch nie hatte ich bei der Erstverkostung so viel starke Weine aus dem Gebiet probieren dürfen. Es gibt eigentlich kaum schwache Weine, vielmehr sogar zahlreiche Highlights. Bemerkenswert sind die vielfältigen Stilistiken, selbst die Forster Weingüter mit ihrem ähnlichen Programm schmecken unterschiedlich. Der Jesuitengarten z. B. bei von Buhl schmeckt saftig und fruchtopulent, bei Mosbacher ist er hingegen ein eleganter, feingezeichneter Wein, Bassermann präsentiert ihn klassisch mit fast straffem Verlauf und von Winning besticht mit komplexer Würze. Trotzdem zeigen alle den typischen Stil der Lage, in diesem Fall die tropischen Fruchtaromen. Hier lohnt der Vergleich, einfach um die eigenen Vorlieben zur entdecken, denn ausgezeichnet sind sie alle. Nicht zu vergessen sind die Weine aus der Südpfalz. Was Christmann, Rebholz und Wehrheim auf die Flaschen gebracht haben, ist schlichtweg überragend und freut mich persönlich sehr nach dem schwierigen Jahrgang 2013. Die Weine verleugnen nicht ihre Herkunft, sie sind herrlich saftig, mit intensiver Aromatik, aber in keiner Weine barock oder übermäßig dicht. Dazu ist die Säure herrlich reif und bietet ein feinporiges Spiel. So lassen sich manche Weine schon jetzt mit viel Freunde genießen. Chapeau! Weiterlesen →

Weingut Georg Mosbacher Riesling Forster Ungeheuer GG, 2005

GM1_5219Die Großen Gewächse des Weinguts Georg Mosbacher stehen allgemein in dem Ruf, gut reifen zu können. Aus eigener Erfahrung kann ich dies für die jüngeren Jahre der 2000’er Dekade voll unterstreichen, insbesondere 2002 und 2004 waren Langläufer und überdauerten ein Jahrzehnt Reife mühelos. Und auch dieses Exemplar zeigt heute keinerlei Altersmüdigkeit, was für das warme Jahr 2005 so nun nicht unbedingt zu erwarten gewesen ist.

Eine etwas angereifte Duftwolke nach reifer Limette und süßer Ananas begrüßen mich, als ich meine Nase ins Glas versenke. Diese schöne und keineswegs breit wirkende Aromatik wird begleitet von leisen Reifetönen und einer sanften, vegetabilen Würze – und einmal mehr: Es sind gehackte Nüsse, die diese Forster Lage sofort entlarven.

Der Wein steht im zehnten Jahr seiner Reife perfekt und im Sonntagsanzug vor mir: saftiger Antrunk, wieder etwas Ananas und Limettenfrucht, mit mittlerem Körper geht es auf einen stimmigen Verlauf zu. Grapefruit sorgt zusätzlich für animierende Herbheit, von steinigem Fundament untermalt.

Knackige Säure und wohldimensionierte Süße spielen mit hohem Zug, dass es einem die Mundwinkel nach oben zieht. Für ein Pfälzer Gewächs aus einem richtig reifen Jahr fast schon spielerisch breitet sich der Wein im Mund ohne jede Breite aus (was für ein Wortspiel) und rauscht saftig und voll mit klarer Frucht ohne einen Hauch Schwülstigkeit über die Papillen. Dieses Ungeheuer endet steinig in einem schon langem Finish mit markant salzig-lakritzigen Noten. Hier erst wieder zeigt er seine altersbedingte sekundäre Reifearomatik, die aber bestens integriert ist und keinesfalls stört – ganz im Gegenteil, denn sie setzt eine weitere Schicht Komplexität auf den saftigen Fruchtkörper. Zehn Jahre alt, aber noch kein bisschen müde, auch nach zwei Tagen in der geöffneten Flasche keine Anzeichen jedweder Schwäche. Stattdessen jede Menge Trinkfluss.

Ab Hof gekauft, damals 20 Euro, 92 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2019

VDP Weinbörse 2015: Pfalz und Franken

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Das Beste kommt zum Schluss – aus Zufall trifft das bei unserem Bericht von der VDP Weinbörse in Mainz zu. Denn nach den Anbaugebieten Rheinhessen und Mosel sowie Rheingau und Nahe kommen als letztes nun Pfalz und Franken an die Reihe. Und diese beiden Gebiete scheinen von den schwierigen Bedingungen im Jahr 2014 sogar profitiert zu haben. Die Weine sind nicht so stoffig geprägt wie in heißeren Jahren, durch die ganze Verkostung zog sich eine besondere Feinheit. Weiterlesen →

Zweimal roter Burgunder aus zwei Ländern

Zwei Pinots am Abend (1 von 1)Kürzlich suchte ich als Begleiter zum Essen zwei Burgunder heraus, die ich in Ruhe über den gesamten Abend verkosten konnte.

Domaine Drouhin-Laroze Pinot Noir Gevrey-Chambertin 1er Cru Lavaut Saint-Jacques, 2005

Kühler, recht dichter Duft nach jugendlichen roten Johannisbeeren, umkleidet von einem mineralischem Gewand aus Kalkstaub, sehr dezenter Holzeinsatz, nur ein Hauch Marzipan und dunkle Herrenschokolade lassen einen geringen Einsatz von Neuholz erkennen, vegetabile Noten und Kräuter im Hintergrund. Am Gaumen von betont mittlerer Dichte, die Kraft des Jahrganges und seine langsame Entwicklung werden wiederholt offensichtlich, denn der Wein ruht noch in einer Höhle. Er zeigt im Antrunk eine schöne reintönige rote Beerenfrucht, die Tannine reif, aber noch deutlich zupackend, rauhen den Gaumen noch leicht auf, festes steinwürziges mineralisches Fundament, noch sehr kompakt, ein Korb voller getrockneter Kräuter, die dem Wein ab der Mitte einen herben Einschlag mitgeben, mittlerer Nachhall. Dieser Lavaut zeigt sehr gute Anlagen, besticht mit seiner Reintönigkeit und Feinheit, dazu erscheint mir sein Holzeinsatz ideal, von der Hitze des Jahrganges ist nichts zu spüren. Er sollte in fünf Jahren ein ausgezeichnetes Genußerlebnis sein – also noch unbedingt liegen lassen.

Aus dem Fachhandel, heute ca. 70 Euro, 88+ Punkte (sehr gut), ab 2020+

Weingut Benderhof Spätburgunder Selection Kallstadter Steinacker „S“, 2007

In der wuchtigen, süßlichen Nase ein hochreifes Beerenaroma, dazu überreife Pflaumen, viel Schokolade, Weihnachtswürze, allem voran Wachholder. Röst- und Grillaromen zeugen von einem ambitionierten Holzeinsatz, der Alkohol reizt die Schleimhäute, unmittelbar als deutscher Spätburgunder zu erkennen, was nicht als Kritik zu werten ist. Am Gaumen wirkt der Wein wuchtig, ja fett, mit heftigem Holzeinsatz, bereits im Antrunk mischen sich in den satten Auftakt mit hochreifen dunklen Beeren- und Kernfrüchten deutliche Grillaromen, Wachholder, Nelke, erste Reifearomen, Schokolade und Marzipan. Dieser Pinot schiebt sich mit all seiner Kraft und Fülle über den Gaumen, die Tannine sind samtig. Der Wein ist jetzt auf seinem Höhepunkt und vollständig geöffnet, im Kern zeigen sich erste Reifearomen nach Waldboden und Laub, doch die Süße der Frucht führt sein verführerisches Spiel heute noch bis zum Ende auf, leider wärmt spätestens ab der Mitte der Alkohol deutlich und zeigt sich im Nachhall gar leicht schärfend, der Nachhall hat Länge. Der Wein wirkt aufgrund seiner ganzen Üppigkeit überambitioniert, ein früherer Lesezeitpunkt, etwas weniger Neuholz, oder eine andere Fassröstung hätte dem Wein vielleicht mehr Frische und Eleganz verleiht, gerade in einem so heißem Jahr wie 2007. Da hatte ich schon bessere Pinots von Benderhof im Glas.

Als Geschenk erhalten, ca. 14 Euro, 84 Punkte (gut), jetzt bis 2020

 

Legenden des trockenen Rieslings – 42 Grands Crus von 1983 bis 2010

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Am 27. August 2014 fand auf dem Weingut Emrich-Schönleber in Monzingen eine Werkschau von gereiften, trockenen Spitzenrieslingen statt. Die Idee zu dieser Probe entstand im Frühjahr 2014 auf dem Weingut, während wir die Rieslinge des aktuellen Jahrganges verkosteten. Die Realisierung war dann eine echte Gemeinschaftsleistung von privaten Sammlern und Weingütern. Alle Beteiligten öffneten bereitwillig ihre Keller und so kamen schlussendlich 42 Rieslinge zusammen.

Ziel der Probe war es, die Kenntnis über den Reifeverlauf trockener Rieslinge weiter zu vertiefen und den anwesenden Journalisten einen Einblick in die aromatische Vielfalt und Entwicklung über knapp drei Jahrzehnte dieses Weintypes zu vermitteln. Wir wissen darüber letztlich noch viel zu wenig, auch weil so selten darüber berichtet wird. Jedes Jahr stürzen sich die Interessierten und Kritiker auf das jeweils aktuelle Jahr und heben bzw. senken ihre Daumen. Die Urteile werden jedoch über eine Kategorie von Rieslingen verkündet, die vielleicht in acht bis zehn Jahren ihren Höhepunkt erreichen und erst dann ihre ganze Pracht, oder auch ihre Mängel zeigen werden. Die Urteile werden natürlich trotzdem gefällt und dies obwohl viele der Kritiker bis heute keine hinreichende Anzahl von gereiften Weinen verkosten haben, noch über Jahre hinweg trockene Rieslinge von ihrem Release bis hin zu ihrem Höhepunkt dauerhaft begleitet haben. Meines Erachtens ist diese Erfahrung jedoch notwendige Voraussetzung für eine fundierte Bewertung der Weine unmittelbar nach ihrem Release.

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Kraftakt Spätburgunder – Teil IV

Kraftakt SB 2013 Titel 1 (100 von 1)Es gibt Verkostungsnotizen, die liegen einem wie Blei auf der Seele. Als Schriftführer dieses Kraftaktes ließ ich mein kleines schwarzes Büchlein im Januar 2013 bei den Gastgebern liegen. Und wie es der Teufel aka Zufall wollte, dauerte es über ein Jahr, bis das Büchlein wieder zurück in meinen Besitz kam. Spätestens damit hatten die Notizen eigentlich nur noch antiquarischen Wert. Dass das Protokoll gleichwohl geschrieben werden sollte, stand für mich außer Frage. Allein, wann Zeit dafür finden…

Unsere Leser sind daher heute nicht minder herzlich dazu eingeladen, in diesem Altertümchen zu stöbern; da ich an diesem Abend viel mtgeschrieben hatte, fiel es nicht schwer, die Notizen nun doch noch „mit ein wenig zeitlichem Nachlauf“ zu erstellen.

Da wir einige schöne Weine mit „Reserven“ am Start hatten, lohnt es sicherlich auch heute noch… [weiter lesen!]

Sven Klundt Riesling trocken „Steinweg“, 2010

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Der Steinweg ist eine der beiden Einzellagen, aus denen Sven Klundt seine Lagen-Rieslinge gewinnt. Neben der bekanntesten, dem Birkweiler Kastanienbusch, ist der Steinweg in Landau-Mörzheim eine Art Geheimtipp. Die alten Reben und der Kalkboden passen zu den steinigen Klundt-Weinen, in denen alles aus der Mineralität zu kommen scheint. Der Jahrgang 2010 stammt aus dem erst zweite Jahrgang von Jungwinzer Sven Klundt, der eine merkbar puristische Vision von seinem Wein hat. Dieser Wein schwenkt weißgelb im Glas. In der Nase geht es gleich zur Sache, grüne Früchte, Limette, Kiwi, vielleicht etwas Apfel, dazu eine tiefe Nase frisch geschnittene Gräser und Blätter, vor allem von Cassis. Der Duft hat einen enormen mineralischen Zug, wirkt fast schneidend. Schon in der Nase ein Wein ohne Kompromisse. Im Antrunk setzt er dann noch eins drauf. Zur Mineralität kommt eine förmlich packende, sich lang ziehende Säure, die von vorn bis hinten von Salzigkeit begleitet wird. Das Trinkerlebnis ist wie eine Autobahnfahrt. Schnell, präzise, schlank, konzentriert, nachhaltig. Ohne viele Blicke nach links und rechts, wird hier konsequent am Stein gelutscht. Dazu liefert der Wein eine trockene Saftigkeit und eine sehr fest gewirkte Struktur. Er hat ziemlich sicher eine Weile auf der Maische gelegen, von der Batonnage könnten sich einige Tannine in die Flasche gerettet haben. An Aromen gibt es Mund junge Zitronen und Limetten, dazu pflanzliche und kräuterige Anklänge, dunkle Mineralität, auch eine Nussigkeit, die fast an Silvaner denken lässt. Die Mineralität zieht sich durch bis in den ordentlichen Abgang hinein. Der Wein hat Konzentration und Nachhaltigkeit.

Was will man mehr? Vielleicht etwas mehr Komplexität. Im Mund wirkt der Wein zu Beginn explosiv und dann, bei aller tollen Mineralität, sehr straight. Aber das will dieser Wein auch und es gelingt ihm ungeheuer gut. Mit mehr Reife könnte hier noch mehr Spiel ins Glas kommen. Ich würde den Wein erst wieder in einem Jahr aufziehen. Der Steinweg zeigt in voller Konsequenz das, was die Obsession-Weine von Sven Klundt schon andeuten. Diese Weine haben Charakter. Sie sind biedern sich keinesfalls an, da gibt es keine Fülligkeit, Fruchtigkeit, Cremigkeit. Es geht einzig und allein ganz puristisch um das Steinige im Riesling. Der Stil von Sven Klundt ist selbstbewusst, mit dem Steinweg wird er sogar richtig anspruchsvoll. Über das Verhältnis von Preis und Qualität müssen wir erst gar nicht reden. Mich freut es vielmehr, dass hier jemand im Kommen ist.

Vom Weingut, 10,20 Euro, 90+ Punkte (ausgezeichnet), 2015-2018

Entdeckungen in der Pfalz — Fünf Obsessionen von Sven Klundt

svenklundt-obsession-groupEs ist ausgerechnet in der eher unaufgeregten Welt des Rieslings, wo sich in letzter Zeit viel tut. Neue Weingüter und junge Winzer schaffen es, weit in die Qualitätsspitze vorzustoßen und dort Furore zu machen. Und das nicht durch besonderes Marketing, eigenwilliges Branding oder großartige Kampagnen, sondern einfach nur mit ihrem guten Wein. Eine dieser Winzer ist Sven Klundt, Anfang zwanzig, Geisenheim-Absolvent u. a. mit Station auf der Domäne Wachau. Als ich vor einiger Zeit eine Flasche seines Rieslings »Obsession« in großen Schlucken mit austrinken durfte, war der Wunsch geboren, mich mit Sven Klundts Weinen mal etwas ausführlicher zu beschäftigen. Um die Obsession-Linie soll es auch heute gehen — die Basislinie, die für sich aber schon stark auffällig ist. Dabei hatte ich — dem Winzer sei Dank — zum Vergleich jeweils zwei Jahrgänge vom Riesling und vom Weißen Burgunder. Einen Spätburgunder gab’s noch obendrauf. Weiterlesen …

Weingut Dr. von Bassermann-Jordan Riesling Jesuitengarten GG, 2008

Dr. von Bassermann-Jordan Jesuitengarten GG, 2008 (100 von 1)Nach einer Stunde in der Karaffe hatte sich dieser Riesling harmonisiert, wobei ich ihn auch dann blind nicht als Jesuitengarten erkannt hätte, dafür fehlte es ihm heute im Bereich der Frucht an Lagentypizität; seine ausladenden tropischen Früchte. Er duftet zwar nach tropischen Früchten, beschränkt sich jedoch auf durchaus feine Zitrusaromen, vielleicht noch ein Hauch Orangenabrieb. Die zweite wichtige Komponente der Lage, war jedoch präsent, nämlich seine zuweilen betörende Mineralität und so war das Bukett auch primär von einer kräuterwürzigen Mineralität dominiert, dazu etwas weißer Rauch, Basaltnoten, wirkt fein komponiert und gewogen, mit zunehmender Temperatur kommen schlußendlich doch erste Noten nach Maracuja und Ananas auf.  Am Gaumen durchaus dicht, der Antrunk opulent im Extrakt, da liegt dann die Pfalz schon nahe, trotzdem bleibt der Bassermann stur auf der Zitrusfruchtseite, dahinter Anzeichen von gereiften Steinfrüchten, eine jahrgangstypisch pikante Säure greift in den Gaumen und lässt die Frucht noch zitroniger wirken, zum Glück tritt eine cremige Textur und eine würzig-rauchige Mineralität als Gegenpart auf und so ist der Wein angenehm frisch, im weiteren Verlauf fächert der Wein aromatisch etwas weiter auf und zeigt eine vielschichtige Kräuterwürze und tropische Früchte, es bleibt aber über den gesamten Verlauf ein von der Mineralität dominierter Jesuitengarten, was ja auch nicht untypisch für die Lage ist, aber er ist noch nicht gänzlich ausgereift. Der Nachhall ist eher mittellang und endet auf einer animierenden salzigen Mineralität und, na klar, auf Zitrusnoten. Wer sich an der betont pikanten Säure nicht stört, darf schon heute mal eine Flasche probieren, ansonsten noch 2-3 Jahre liegen lassen.

Vom Weingut, 25 Euro, 90+ Punkte (sehr gut), 2016 – 2025

 

Zum 1000. Jubiläum: Zweimal Eleganz und ein tänzelndes Monster

1000verkostungWie so oft im Leben, stand am Anfang ein kleiner Wein. Als wir im März des Jahres 2006 einen dünnen Chateau Belgrave aus dem Jahr 1997 schwer in Verriss nahmen, hätten wir recht verdutzt dreingeschaut, wenn uns jemand gesagt hätte, dass wir acht Jahre später die eintausendste Verkostungsnotiz freischalten würden. Umso schöner, dass es die Götter des Weins und des Internets so gut mit uns meinten. Diese eintausendste Verkostung wollten wir mit einem kleinen Ritual begehen, in vertrauter Runde und mit angemessener Bedachtheit. Mit drei Weintypen, die für uns archetypisch für diesen Blog stehen und die wir für eine Reise auf die berühmte einsame Insel einpacken würden. Und die wir auf diesem Blog noch nicht verkostet haben. Weiterlesen …

Der deutsche Montrachet — das Kirchenstück in Forst!?

Kirchenstück vertikal (100 von 1)Vor 100 Jahren wäre die Überschrift des Artikels noch genau umgekehrt verfasst worden und zwar aus der französischen Perspektive: „Das französische Kirchenstück – der Montrachet von Puligny!?“ Leider haben die zwischenzeitlichen Entwicklungen im deutschen Weinbau und das Weingesetz von 1971 das Ansehen des deutschen Weines über Jahrzehnte derart geschadet, dass die gewählte Überschrift selbst für deutsche Weinfreunde nötig erscheint, um wieder ins Bewusstsein zu rufen, welche wahren Schätze an Lagen wir in Deutschland beherbergen.

Ohne Zweifel ist das Forster Kirchenstück ein Grand Cru, das es mit jeder großen Lage der Welt aufnehmen kann. Dies bestätigte bereits die Königlich Bayrische Lagenklassifikation von 1828, in der es die höchste Einstufung erhielt. Man erzählt sich, dass selbst spanische Generäle ihre Soldaten während des 30-Jährigen Krieges vor dem Kirchenstück salutieren ließen. Die nur knapp vier Hektar große Lage bietet dank seiner besonderen geologischen und klimatischen Voraussetzungen die notwendigen Voraussetzungen, um einen besonders eleganten, ja noblen Weinstil hervorzubringen.

Das Terroir bringt weniger eine eindeutige, aromatische Stilistik hervor, wie zum Beispiel der Pechstein und der Jesuitengarten, seine Einzigartigkeit liegt vielmehr in einer besonderen Feinheit seiner Weine. Oftmals würde man diese nicht einmal an die Mittelhardt stecken, denn die dort zuweilen vorkommende Fülligkeit und fleischige Fruchtigkeit ist ihr fremd. Zwar zeigen die Weine gelegentlich die ins Tropische gehende Frucht und eine ausgeprägte Mineralität, aber die besondere Güte begründet sich in der gehohenen Noblesse und Klarheit. Bei aller Kraft und aromatischen Fülle vermählen die Weine die einzelnen Komponenten in einer besonderen harmonischen Weise und bringen so Spiel, Tiefe und Trinkfreude in den Wein. Dies gilt im besonderen Maße für die Weine des Weinguts Bürklin-Wolf, welches sich dankenswerter Weise seit 1994 der burgundischen Klassifikation verpflichtet fühlt und den entsprechenden Qualitätsanspruch an ihre Premier- und Grand Crus stellt.

Ich hatte bereits das Privileg, einige Jahrgänge verkosten zu dürfen, und die Weine waren allesamt ausgezeichnet, zuweilen gar groß. Die Grand Crus benötigen mindestens acht Jahre Flaschenreife, und gute Jahrgänge dürften auch von noch längerer Liegezeit aromatisch profitieren. Dies zeigte zum Beispiel der erst kürzlich verkostete 1996er-Bürklin-Wolf, der sich noch so herrlich frisch präsentierte, bei einer gleichzeitig beachtlichen aromatischen Komplexität, die dem Riesling nur eine günstige Reifeentwicklung  verleihen kann.

Zum 24. Januar 2014 lud Frau Bürklin-von Guradze, die überaus sachkundige und engagierte Inhaberin des Weingutes, zu einer Vertikalverkostung des Kirchenstücks ein und so trafen sich circa 30 Liebhaber, um sieben Jahrgänge dieses einmaligen Schatzes zu verkosten. Hier meine Eindrücke zu den einzelnen Weinen:

2012 Forster Kirchenstück
Die Eindrücke von der Primeur-Verkostung bestätigten sich. Ein großer Wein, eine Harmonie aus Fülle und Feinheit, glockenklare Rieslingfrucht, noch gänzlich verschlossen, gewährt aber bereits Einblicke in seine zukünftige Tiefe und Komplexität, subtiles Säurespiel, enorme Länge, muss noch auf Jahre hinaus reifen.
95 – 97+ /100 (groß), ab 2021+

2010 Forster Kirchenstück
Brauchte viel Zeit im Glas, um sich zu entwickeln. Ein Duft von Limetten und jungen Pfirsichen, mineralisch unterlegt, noch sehr jugendlich und gehemmt. Am Gaumen von mittlerem Körper, saftiger Antrunk, von großer Klarheit gezeichneter Rieslingfrucht, Kernfrüchte, eine Spur mehr Restzucker, der die Säure bändigt. Diese zeigt sich schon heute animierend mit der Frucht vermählt, bringt enormen Zug in den Verlauf, großer Nachhall, aromatisch verschlossen, noch leichte Gerbstoffe im Finish, mineralischer Kick zum Ende, noch immer ein infantiler Wein, der noch einige Jahre benötigt, um in die erste Genussphase einzutreten.
92+/100 (ausgezeichnet), ab 2020+

2007 Forster Kirchenstück
In einer schönen, ersten Trinkphase präsentierte sich der 2007er. Herrlich fruchtiger Duft nach gelbfleischigen Kern- und Steinfrüchten, Pfirsichschalen, Anklänge von sauberer Botrytis, steinwürzige Mineralität als Fundament. Am Gaumen recht kräftiger Körper, enorme Saftigkeit zum Auftakt, reife Steinfrüchte, auch tropische Noten, etwa von junger Mango, leicht herbe würzige Anklänge, Basalt, und erdwürzige Mineralität, erster, zarter Reifeeindruck, hat aber immer noch zu viel Fett auf den Rippen, sehr straff und tief, bleibt lange im Finish stehen. Fruchtliebhaber dürfen jetzt die ersten Flasche aufziehen, die besondere Balance und Feinheit der Lage wird sich aber erst in einigen Jahren herausgebildet haben.
93+/100 (ausgezeichnet), ab 2018+

2005 Forster Kirchenstück
Ganz groß präsentierte sich der 2005er. Mineralität pur, erhitzte Steine, durchzogen von erdwürzigen Noten, kandierte Zitronenscheiben, weißer Pfirsich im Hintergrund, einfach tief und nobel. Am Gaumen kraftvoll und unmittelbar greift die Mineralität packend in den Gaumen, trotz seiner Wucht messerscharf gezeichnet, dadurch behält er über den gesamten Verlauf seine Trinkigkeit, glockenklares Fruchtspiel, ohne füllig zu wirken wie der 2007, reife, verspielte Säure, wird immer bissiger nach hinten hinaus und blendet dann nur sehr langsam betont mineralisch aus, perfekte Balance, noch sehr jugendlich, aber jetzt mit höchstem Genuss zu genießen. Es geht kaum besser, und wenn überhaupt, dann nur anders. Ein wahrer Grand Cru von klassischer Art.
96/100 (groß), jetzt bis 2025

2003 Forster Kirchenstück
Das auch die größte Lage unter schwierigen Wetterbedingungen leiden kann, zeigt dann der 2003er. Hochreife Südfrüchte, Wachs und Kamillentee-Aromen lassen auf eine Menge (saubere) Boytritis schließen. Fällt aromatisch ziemlich aus dem Rahmen. Am Gaumen kräftig, mit viel Frucht und Botrytis, weiche, eher milde Säure, die aber noch guten Schwung in den Wein bringt, erneut Malz und Teearomen, etwas kantiger Verlauf, durchaus gut zu trinken, erdwürzige Mineralität, gute Länge mit Bitternoten. Ein sehr schöner Wein, aber er fällt ein wenig ab.
89/100 (sehr gut), jetzt trinken

2001 Forster Kirchenstück
Der Wein des Abends wurde der 2001er, der den 2005er sogar leicht übertraf. Unglaublich jugendliche Rieslingnase, pur und duftig, grüne Äpfel, junge Pfirsiche und Aprikosen flattern umher, kandierte Limette, erhitzter Stein, Kreide, wandelt sich fortlaufend. Am Gaumen von mittlerem Körper, crisper Antrunk, eine Verschmelzung von salziger Mineralität und jugendlicher Rieslingfrucht, es läuft mir sofort das Wasser im Munde zusammen, dann lässt der Wein an jugendliche Steinfrüchte und Grapefruit denken, feine Herbheit, die Salzigkeit ist ein fortlaufender Geselle, sehr pur und packend, straffe Säure, was für ein sauberer und strammer Geselle, null Reifenoten, komplex und sehr lang, zählt zu den besten, trockenen Rieslingen, die ich je im Glas haben durfte, jede Suche und Investition wert. Mit solchen Weinen kann Deutschland seinen verlorenen Status wieder zurückgewinnen.
97/100 (groß), jetzt bis 2031

1997 Forster Kirchenstück
Animierend rauchige Nase, verhaltene Frucht mit Schalen von Äpfeln und Aprikosen, Abrieb von Zitronen und Pampelmuse, baut mit der Zeit immer weiter aus, Reifenoten im Hintergrund. Am Gaumen erstaunlich frisch und kompakt, höchstens von mittlerem Körper, balancierte, feinfruchtiger Auftrakt, die Säure schön mit der Frucht integriert, vielleicht ein wenig zu mild, die Frucht sehr sauber und noch sehr vital, kaum Reifenoten am Gaumen, die Mineralität ist gänzlich erblüht, Rauch, Malz und bodennahe Aromen, alles wirkt sehr balanciert, hoher Trinkfluss, gute Länge. Jetzt perfekt zu trinken, wird sich noch lange halten, aber nicht mehr verbessern.
93/100 (ausgezeichnet), jetzt bis 2020

Damit war das Hauptprogramm einer einmaligen Verkostung zu Ende. Ich danke dem Weingut für die Einladung und hoffe auf weitere Abende, wenn es heißt: Kirchenstück vertikal!

Dr. Bürklin-Wolf Riesling Forster Kirchenstück Grand Cru Spätlese trocken, 1995

BW Kirchenstück 1995 (100 von 1)Dank Achim bekam ich diese echte Rarität ins Glas. 1995 war erst der zweite Jahrgang bei Bürklin-Wolf mit der Ambition aus  dem Kirchenstück wieder einen wahren Grand Cru zu erzeugen und er war auch nach nahezu 20 Jahren ein immer noch vitaler Wein. Es duftete nach Blutorangen, Rauch, Bohnenwachs und einer fein-duftigen Mineralität, sehr klar und nobel, feiner Reifeton ohne jede Petrolnote. Am Gaumen von mittlerem Körper, saftiger, erneut von Orangen geprägter Antrunk, die Botrytis zwar deutlich zu vernehmen, jedoch sehr sauber und fein mit der Frucht verwoben, das gleiche galt für die Säure, wenngleich diese die Frucht im weiteren Verlauf ein Hauch überlagerte, keinerlei Alterston oder Müdigkeit, wundervoll gereift, vielleicht nicht ganz komplex im Nachhall, aber die Flasche leerte sich in Rekordgeschwindigkeit, so muss Riesling schmecken und bei nur 12 % Alk. bereut man keinen Schluck. Der Wein kam blind auf den Tisch und ich wäre nie im Leben auf die Mittelhardt gekommen, seine Feinheit, ja, aristokratische Distanzierheit und die steinge Mineralität lies mich eher an so manche Schieferlagen im Rheingau denken. Danke für diess einmalige Erlebnis.
nicht zu bezahlen, 93 Punkte, jetzt bis 2020

Riesling aus dem Jahrgang 2002

2002er-Riesling-Flight (100 von 1)Kürzlich kamen blind in Folge sechs 2002er-Rieslinge aus Deutschlnad ins Glas, die erneut die besondere Güte des Jahrganges eindrucksvoll unter Beweis stellten. Die Weine haben sich alle vorzüglich entwickelt und präsentieren sich nun sehr harmonisch, mit noch viel Frische und komplexen Sekundäraromen.

1 Reinhard und Beate Knebel Riesling Winninger Uhlen Spätlese trocken Mosel, 2002
Feiner Duft nach Dörrobst, vorneweg getrocknete Apfel- und Aprikosenscheiben, Malz und eine Würze, wie sie für Elsass oder Terassenmosel bezeichnend ist. Am Gaumen extraktreich, mit der üblichen Dichte des Uhlens, viel Kräuterwürze, saubere Botrytis, erneut Wachs- und Malznoten, eine noch hinreichend, aber bereits fragile Frucht, animierender Säurebogen, der bis zum mittleren Nachhall Frische in den Wein bringt, mittlere Tiefe und Länge, perfekter Trinkfluss.
89/100

2 Weingut Benderhof Riesling Selection Pfalz, 2002
Das Bukett geprägt von einer dunklen, steinwürzigen Mineralität, Abrieb von Orangenschale, Kakaonoten. Am Gaumen von mittlerem Körper, noch ungemein frisch, im Auftakt eine nahezu tänzelnde Rieslingfrucht, herrlich gereift in bester Balance, cremige Mineralität, erneut ein feiner Säurebogen, etwas mehr Nachdruck als der Uhlen, betont mittlere Länge. Ein wirklich schön gereifter Rieling.
90/100

Knebel Uhlen, 2002 (100 von 1)3 Weingut Groebe Riesling Westhofener Kirchspiel Rheinhessen, 2002
Komplexes Bukett nach getoasteter Brotkruste, Toasbrot, angetrockneter Aprikosenschale, Thunfischöl. Am Gaumen von mittlerem bis kräftigen Körper, der Antrunk eine tabakige Rieslingfrucht, die sich animierend ummantelt von einer erdwürzigen Mineralität präsentiert, vitales Säurespiel, sehr tief und verspielt, sehr lange am Gaumen liegend. Ein ausgezeichneter Wein, der jetzt voll ausgereift ist, aber sich noch einige Jahr auf dem Niveau halten wird.
93/100

4 Weingut Wittmann Riesling Westhofener Kirchspiel Rheinhessen, 2002
Da kam der ebenfalls ausgezeichnete Wittman aus der gleichen Lage nicht mit. Wirkt in der Nase frisch, viel Zitrus, die aber ein wenig ins dropsige geht, erinnert mich an Weingummi, etwas überextrahiert, Kakaonoten, erdwürzige Mineralität. Am Gaumen kräftig, mit satten, saftigen Auftakt, getrockente Steinfrüchte, überreife Mirabelle, deutliche Restsüße, herrlich verspielte Säure, die Extraktdichte liegt ohne Ende am Gaumen, ein beeindruckender Riesling, der mir aber ein wenig zu dicht erscheint und weniger Spiel und Trinkfreude vermittelt im Vergleich zum Groebe.
90/100Benderhof Riesling Selection, 2002 (100 von 1)

5 Weingut Christmann Riesling Königsbacher Idig Pfalz, 2002
Riesling des Abends war der große Idig. Nahezu fruchtfreie Nase, vielmehr eine ungemein tief mineralischer Duft nach kaltem Rauch, schwarzem Stein und einem ganzen Strauß von Kräutern, dahinter Malz, Brotkruste und ein Hauch Grapefruit. Am Gaumen von mittlerem Körper, der Auftakt eine Wucht aus saftiger und cremiger Rieslingfrucht, eine wahre Freude, die durch den mineralischen Biss und einer rassig tänzelnden Säure ständig in Bewegung bleibt, auch dieser Wein ist sehr konzentriert, trinkt sich aber mit großer Frische, dazu gesellt sich ein salzig mineralischer Biss, wie es nur in großen Rieslingen auftritt, sehr langes Finish. Grandios.
96/100

6 Markus Molitor Riesling Zeltlinger Sonnenuhr Spätlese Versteigerung, 2002
Duftet nach Feuerstein, Schiefer, ganz dezenten Zitrussetzen, große Vorfreude weckend. Am Gaumen von mittlerem Körper, saftig, fruchtbetonter Auftakt nach Birnen, reifen Aprikosen, sehr klar und animierend, selbst die Säure wirkt saftig, hat aber ernormen Biss, mir gefällt es, herrlich klare Schiefermineralität, feiner, schon etwas zurückgezogener Süße, null Botrytis, nicht sehr tief, mittlere Länge. Spätlese wie ich sie sehr liebe, weniger als Begleiter zu seiner Süßspeise, sondern als Solist. So soll Mosel sein.
91/100