Österreich Weiß/Rot – Großer Riesling, Grüne Veltliner, Blaufränkisch und Co.

Österreich Weiß-Rot (121 von 22)Nach dem die letzte Probe mit Rotweinen aus Österreich mittlerweile wieder über zwei Jahre zurücklag, lud ich im November 2014 zu einer bunten Probe aus weißen und roten Spitzenweinen aus Österreich zu mir ein. Die Auswahl traf ich gemäß meinen eigenen Vorlieben und Erfahrungen und war somit in keiner Weise repräsentativ.

Österreich Weiß-Rot (102 von 22)Das Line-Up der Probe war überwiegend bekannt. Die Verkostung erfolgte blind in unbekannter Reihenfolge. Dazu wurden noch einige Tischweine zum Essen gereicht. Mit einem Gruß aus der Küche, einer gekühlte Gurkenessenz mit rohem Lachs und Dill, kam der 2009er-Grüne Veltliner Federspiel Am Weingebirge von Nikoleihof auf den Tisch. Der präsentierte sich sehr straff, mit klarer und pikanter Grüner Veltiner-Frucht, deutliche Pfeffernote, weiße Melone, guter Zug am Gaumen, erstaunliche Extraktdichte für ein Federspiel 86/100.

Dann ging es weiter mit dem ersten Wein aus dem Hauptprogramm. Wir starteten mit den Grünen Veltlinern.

Österreich Weiß-Rot (103 von 22)1 Veyder-Malberg Grüner Veltliner Weissenkirchen Weitenberg, 2009
In der Nase opulente gelbe Frucht, weiches Pfefferl, etwas angetrocknete Früchte, Zitronat, noch etwas zurückgezogen. Im Mund wärmend, kräftig, sehr steinig, pfefferig, straffe, feste Frucht, weiße Melone, mineralischer Kick, sehr gute, puffernde Säure, schöner Schmelz, weißer Nougat, trockener Stil, ausdrucksstark, aber straff, nicht opulent. KA findet die Säure etwas weich und der Wein benötigt noch 2-3 Jahre bis er sich dem Höhepunkt annähert.
50 Euro, 91-92+/100



Österreich Weiß-Rot (104 von 22)2 Weingut Högl Grüner Veltliner Loiben Steinertal, 1999
O
pulente, gelbfruchtige Nase, leichte Reifetöne, Wachs, Rosinen hochreife Melone. Am Gaumen kräftig, cremige Textur, leicht süßlicher Antrunk, feste Frucht, die der kräftigen Opulenz entgegenwirkt. Bittermandelnoten, verpackt die Botrytis ganz gut, sehr schön ist die Säure, die Mineralität schiebt sich durch, zuerst macht sich Süße breit, der Wein wird im Verlauf aber immer trockener, langes Finish.
25 Euro, 91-92/100


Österreich Weiß-Rot (105 von 22)3 Weingut Knoll Grüner Veltliner Vinothekfüllung, 2002
Intensive Tabaknoten, Reifetöne, reife Melone, Orangeat, wunderschöne frische ätherische Kräuterigkeit, sehr klar und sauber. Im Mund zurückhaltende Frucht in der Nase, alles wirkt zusammen, das Extrakt ist intensiv, die Säure ist enorm fein, der Wein schwebt, tänzelt, ihm wohnt eine enorme Frische inne, ein kühler Hauch weht durch den Wein. Unaufdringlich, tief, komplex, groß.
35 Euro, 95/100

Anschließend kam ein kurzgebratenes Thunfischfilet in Sesammantel an Mango-Koriander-Relish auf den Teller. Dazu, der kritische Leser möge uns verzeihen, reichten wir einen Wein ganz aus der Österreich Weiß-Rot (106 von 22)Reihe, der aber herrlich zum Essen passte. Es handelte sich um einen 2010er-Chenin Blanc von der Loire aus der Einzellage Brézé von der Domaine Guiberteau. Der knochentrockene, sehr eigenwillige Wein, gewachsen in dieser berühmten Kalkstein-Lage präsentierte sich als passender Essenbegleiter. Die hochfeinen Barriquenoten nehmen die Röstaromen des Thuns auf, ansonsten ist er mineralische karg, von großer Klarheit gezeichnet, wilde Kräuter, kandierte Limetten und Zitronen, viel Zug am Gaumen, sehr langer Nachhall. Ein wahrer Spitzenwein 92/100.

Es ging mit den Rieslingen weiter:

Österreich Weiß-Rot (107 von 22)4 Weingut Nikolaihof Riesling Baumpresse Im Weingebirge, 2006
In der Nase ein sehr mineralischer, intensiver Schmelz, Kakao, Schokolade, weißer Nougat, salzig, feste Frucht, mineralischer Kick. Auch im Mund enormer Schmelz, an Frucht am ehesten etwas Marille, Zitronen, trockener Stil, kühler kräftiger Zug, abgöttisch schöne raffinierte Säure, ganz feinporige Crispiness und Saftigkeit. Potenzial für große Eleganz!
62 Euro, 93-95+/100


Österreich Weiß-Rot (108 von 22)5 Weingut Hirtzberger Riesling Smaragd Spitzer Singerriedel, 1999
In der Nase ein kühler, salzig anmutender Hauch, die Mineralität strömt in die Nase, fein-tabakige Frucht, Brioche, sehr sauber, keine Botrytis erkennbar. Im Mund exotische Frucht, extraktmonströs, enorm schmelzig mit einer tief gewirkten Frische, limettige Aromen, duftige Brioche-Noten, das enorme Extrakt findet sich sehr gut ein, auch hier wieder eine ganz feine Säure, die das Extrakt förmlich auseinandernimmt. Weniger Eleganz, vielmehr ein Spektakel im Mund!
50 Euro, 94-95/100


6 Weingut Hirtzberger Riesling Smaragd Spitzer Singerriedel, 1998
In der Nase rosinig, getrocknete Fruchtschalen, Kamillentee, gelbe Früchte, feuchte Kräuter. Am Gaumen sehr konzentriert, hohe Viskosität, im Antrunk schwarzer Tee mit Honig, Botrytis ohne Ende, trotzdem sehr trocken und eine starke salzige, mineralische Ader, sehr reife Säure, die leider schon neben dem Wein seht.
50 Euro, 87-88/100

Die beiden Wein sind immer wieder interessant nebeneinander zu verkosten, da sie aus klimatisch gegensätzlichen Jahren kommen. War 1999 eher ein kühles Jahr mit wenig Botrytis und höheren Säurewerten, enthält der 1998er über 50 % Botrytistrauben, es war eben feucht, schwül und warm. Ergebnis sind zwei vollständig gegensätzliche Weine. Schlußendlich ist es Geschmacksache, denn auch der 1998er war sehr sauber, aber von ganz anderer Ausrichtung. In dieser Runde schätzten alle den 1999er-Singerriedel deutlich hochwertiger ein. Ein Blick auf Cellertracker zeigt deutlich, dass dies mitunter aber ganz anders beurteilt wird.


Österreich Weiß-Rot (109 von 22)7 Weingut F.X. Pichler Riesling Unendlich, 1998
In der Nase medizinale Reifetöne, Jod, Ananas, Orange, angetrocknete Blütenblätter. Im Mund extrem konzentriert, getrocknete Fruchtschalen, Orangeat, Zitronat, weiße Blüten, wärmend, im mittleren Verlauf schiebt ordentlich der Alkolhol durch den Wein, als Solist anstrengend, als Speisebegleiter eine gute Option, Orangenmarmelade, weiche, aber verspielte, gut integrierte Säure, blockmalzig, Gewürznoten, dazu gesellt sich Graphit, wird mit mehr Luft besser, enorme Länge. Der 1998er ist das Premierenjahr des Unendlich und wurde bei Release gefeiert. Heute ist es ein Wein aus einer vergangenen Zeit, ein Riesling-Barock, dem die Umstände des Jahrganges anzumerken sind. Eine interessante Erfahrung, aber die heutigen Preise sind ambitioniert.
120 Euro, 91/100


Österreich Weiß-Rot (110 von 22)Anschließend gab es ein Duett aus Jacobsmuschel auf Pilzcarpaccio und gebratenen Crevetten an Tomaten-/Paprika-Gemüse. Dazu reichte ich einen 2001er-Grünen Veltliner M von F.X. Pichler. Ein GV, der eigentlich nur zum Essen Freude bereitet, einfach weil er so übermäßig konzentriert, ja fast mastig wirkt, hochreife gelbe Melonenfrucht, feine Reifenoten, milde Pfefferwürze, sehr langer Nachhall 88/100.

Nun wechselten wir die Farbe und starten mit einem kleinen 2006er-Flight aus dem Hause Umathum.

Österreich Weiß-Rot (111 von 22)8 Weingut Umathum Pinot Noir Unter den Terassen zu Jois, 2006
In der Nase Beerenconfit, Himbeerjoghurt, kräuterige Ader, im Mund kirschkernig, sehr klare Frucht, Johannisbeernote, Zimt. Am Gaumen von mittlerer Dichte, die Frucht im Antrunk glockenklar, noch vor dem Trinkfenster, fein- leichte, bereits eingebundene Holznote, die Tannine sind noch unentwickelt, noch etwas stumpfend und entwickeln eine herbe Note, die Säure ist kräftig und schön integriert, scheint in einer Verschlussphase zu sein.
30 Euro, 89-90+/100


Österreich Weiß-Rot (112 von 22)9 Weingut Umathum Zweigelt Frauenkirchner Ried Hallebühl, 2006
In der Nase schwarzes Beerenkonzentrat, etwas Holzsüße, Röstnoten, saftiger, dunkelbeeriger Antrunk, kühle Aromatik, ausgeprägte Mineralität, Tannine können noch deutlich mehr abschmelzen, die Säure hält sich stark zurück, die Mineralität, allen voran Graphit, trägt den Wein, eigenwillig und sehr fokussierter Zweigelt, sehr langer Nachhall. Wirkt noch jugendlich, könnte sich noch weiter verbessern.
35 Euro, 91-92+/100


Österreich Weiß-Rot (113 von 22)10 Weingut Umathum Blaufränkisch Joiser Kirschgarten, 2006
In der Nase ungemein duftig, eine ganz tiefe dunkle Beerennase, Heidelbeeren, superklare Frucht, feine Zartbitterschokolade. Mittlere Dichte am Gaumen, kühle Stilistik, glockenklare dunkle Beerenfrucht im Auftakt, eine zarte tief präsente Säureader, wirkt primärfruchtiger, hat ganz viel Potenzial, auch hier zieht sich die Graphitader ganz tief durch den Wein. Komplex und spannend, viel Zukunft und Potential.
35 Euro, 93+/100


Österreich Weiß-Rot (114 von 22)11 Weingut Ernst Triebaumer Blaufränkisch Ried Marienthal „ET“, 2004
In der Nase dunkles Beerenconfit, salzig mineralische Anmutung, im Mund hochkonzentriert, Eukalyptus, Pimentnote, lebendige Säure, wirkt jugendlich, steht förmlich auf seiner festen Frucht, man schmeckt die Salzigkeit aus den Traubenkernen heraus, delikat, aber ohne jede Flaschenreife, zur Zeit ungestüm, in fünf bis zehn Jahren sicher großer Stoff!
60 Euro, 93-94+/100


Österreich Weiß-Rot (115 von 22)12 Weingut Gesellmann Opus Eximium Cuvée No. 12, 2006
In der vollständig geöffneten Nase von deftigen, tabakigen Kräutern durchzogene, ansatzweise sekundäre, geöffnete Aromen wie Leder, Minze, Oregano. Im Antrunk kaum Spuren von Frucht, dafür Röstaromen, edle Holzwürze, wirkt durch das Holz etwas rustikal, Pfeifentabak, Edelhölzer, noch etwas zu jung, die Holzaromen überlagern die Frucht etwas, die Tannine sind noch kantig. Der Wein braucht Zeit, noch fünf Jahre liegen lassen.
25 Euro, 91-92+/100



Österreich Weiß-Rot (116 von 22)13 Weingut Gesellmann Bela Rex, 1997 (aus der Magnum)
Die Nase ist gleich voll von Cabernet, grüne Paprika-Noten, schwarze Johannisbeere, edles Zedernholz, Graphit, tiefe mineralische und ätherische Ader. Am Gaumen nicht sehr dicht, aber von praller Aromatik, fruchtige Pfeffernote, ausgeprägte Gewürzigkeit, die Frucht ist glockenklar, ja bemerkenswert präzise, die Cassisnote prägt sich immer weiter aus, Eisennote, etwas Pflaumen im sehr langen Nachhall. Sehr schöner Bordeaux-Blend!
80 Euro, 92/100


14 Weingut Gesellmann G, 1997 (aus der Magnum)
Der G ist das Beste was das Weingut Gesellmann zu bieten hat und für mich (KA) der derzeit beste Blaufränkische aus Österreich. Es ist immer wieder faszinierend wie wenig man von den 48 Monaten in 100% neuen Barriques schmeckt. Es verleiht dem Wein nur eine ungemeine Festigkeit und einen zarten Schmelz. Nun mein erster G aus den 90er-Jahren und mit 15 Jahren Reife ein guter Test wie entwicklungsfähig Blaufränkisch ist. In der Nase dominieren dunkle Beerenfrüchte, Blau- und Brombeeren, zu Beginn etwa Pilze, die mit der Zeit verfliegen, sehr würziger Hintergrund, teilweise auch von den Barriques ausgehend. Am Gaumen dicht gepackt, saftiger, herrlich animierende Antrunk, noch immer kompakt und jugendlich wirkend, von Altersnoten ist hier nichts zu spüren, schmeckt eigentlich so, wie ein 2004er, dunkle Bitterschokolade, mineralisches Fundament, salzige Noten, animierender, delikater Verlauf, sehr langer Nachhall, die Magnum verdunstete dann zum anschließenden Hauptgang. Hat Blaufränkisch Entwicklungspotential? Diese eine Flasche konnte mir diese Frage nicht beantworten. Der Wein war in einem ausgezeichneten Zustand, aber so richtig geöffnet erschien er mich nicht. Kommt da noch eine Steigerung, oder eine aromatische Wandlung wie bei einem Bordeaux oder Burgunder? Ich weiß es nicht.
140 Euro, 93/100

Anschließend wurde der Hauptgang serviert. Unser Jäger aus der Eifel schoss uns ein junges Rehkalb und so gab es einen herrlich frischen Rehrücken, den selbst wir in der Küche nicht mehr verhunzen konnten. Ich kenne eigentlich kein zarteres und bekömmlicheres Fleisch, dazu reichten wir glacierte Möhren und Selleriepüree. Die beiden Magnums von Gesellmann waren ein Genuß dazu.

Österreich Weiß-Rot (101 von 22)15 Weingut Markowitsch M1, 2006
Der Spitzenwein von Markowitsch, 85 % Merlot und 15 % Zweigelt. In der Nase getrocknete rote Früchte, Pflaumen, dunkle Brotkruste, verhalten und gereift bis karg wirkend, im Mund ähnlicher Eindruck, wärmend, der Alkohol tickt deutlich hoch, die Würze ist schön, die Frucht zurückhaltend, die Säure ist schärfend, eine Spur Schokolade, wirkt aber im hinteren Verlauf immer bitterer.
60 Euro, 86/100


Österreich Weiß-Rot (117 von 22)16 Weingut Ernst Triebaumer Blaufränkisch Ried Marienthal „ET“, 2002
In der Nase Blaufränkisch pur, Piment, Wacholder, schwarze Beeren, dazu auch schwarze und rote Johannisbeeren, im Mund eine schöne klare, saubere beerige Frucht, die Tannine sind eine Spur zu zupackend, im vorderen Verlauf sehr schön, dann aber nur mittlere Länge und aromatische Tiefe.
85 Euro, 91-92/100


Österreich Weiß-Rot (118 von 22)17 Weingut Gesellmann G, 2004
In der Nase duftig, sehr nobel, florale Anklänge, kühle Cassis, Zitronen und Blaubleeren, eine schöne Würze. Im Mund dann eine süß getragene Schlehenfrucht, Milchschokolade, saftig, reife noch leicht aufrauende Tannine, die aber überhaupt nicht stören, von intensiver Frucht geprägt, leichte Vanillenote, die wahrscheinlich vom Holz getragen wird. Schöner, holzgewürzter Wein, dem es lediglich etwas an Tiefe und Länge fehlt. 2004 ist und bleibt ein Langläufer.
65 Euro, 92-93+/100


Österreich Weiß-Rot (119 von 22)18 Weingut Heinrich Salzberg, 2006
Süßholz-Noten in der Nase, dazu sehr dunkle Beerenfrucht, Graphit und Bleistift im Bukett. Auch im Mund dann vor allem Mineralität, sehr konzentrierte, enorm dicht, verschlossen, Holzkohle, der Mund wird förmlich mit hervorragendem, vor Mineralität berstendem Tannin vollgeschmiert. Sehr jung und fest, so kaum trinkbar. Ein Wein, der das Zeug hat, zu einiger Größe heranzureifen, noch 10 Jahre weglegen. Heute eigentlich verschwendet.
100 Euro, 93+/100


Österreich Weiß-Rot (120 von 22)19 Weingut Gesellmann G, 2006
In der Nase rote Früchte, roter Tee, noble Zurückhaltung und Wandelbarkeit, im Mund dann eine wunderschöne geöffnete Frucht, sehr saftig, nachhaltig, etwas Mandeln, dazu Wachholder, Piment, Zimt, Kirschen ohne Ende, saftig, trinkanimierend, etwas Salzigkeit. Der Wein steht jetzt schon wie eine Eins, wirkt aber noch jung. Ein nobler, großer Blaufränkisch. Den Wein durfte ich bereits mehrfach probieren und erneut zeigt er seine ganze Klasse an. Der Sieger des Abends und für mich die aktuelle Referenz für Blaufränkisch.
65 Euro, 95+/100


Zum Abschluß gab es noch Variationen vom Ziegenkäse mit Pflaumenmus. Dazu wurden zwei Süßweine vom Weingut Hirtzberger ausgeschenkt. Zum einen die 2009er-Österreich Weiß-Rot (100 von 22)Beerenauslese von Weißburgunder und dann noch die Trockenbeerenauslese Riesling aus dem Singerriedel. Beide Süßweine gefielen mir besser als erwartet, wobei der Riesling dann doch deutlich anmierender zu trinken war. Der Weißburgunder mit sauberer Aromatik, jedoch mit der üblichen Limitiertung, im Mund recht süß, aber die Säure bring Schwung hinein (40 Euro, 88/100). Die TBA war dann überzeugend, bei aller Konzentration mit packender Säure, aufgefächerte Riesling-Aromatik, noch mit jugendlichem Biss, grandioser Nachhall mit steinwürziger Mineralität (70 Euro, 93+/100).

Es war erneut ein schöner Abend mit Weinen von unseren Nachbarn. Die Wein haben ihren Preis, sind aber im Vergleich zu anderen Spitzenweinen immer noch bezahlbar. Besonders die saubere, tiefe und feste Fruchtigkeit der Rotweine ist immer wieder ein Erlebnis. Von den Rieslingen und Grünen Veltliner aus der Wachau muss man eh kein Wort mehr des Lobes verlieren.

Notizen von Thorsten Mücke (TM), ergänzt von Rainer Kaltenecker (KA).

5 Kommentare zu “Österreich Weiß/Rot – Großer Riesling, Grüne Veltliner, Blaufränkisch und Co.

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  2. Hallo Herr Kaltenecker,
    mit grossem Genuss (wenn auch leider nur in Theorie) habe ich diesen Artikel von Ihnen gelesen. Dass Sie viel von Wein verstehen, weiss jeder der Ihre Seite liest. Die zur Degustation gereichten Speisen deuten aber auch auf einen Feinschmecker hin. Dennoch mein kleiner Hinweis. Nirgends weisen Sie darauf hin, dass der „G“ neben Blaufränkisch auch noch einen Anteil St. Laurent enthält.
    Beste Grüsse aus der Schweiz.

    • Lieber Herr Meier,
      vielen Dank für Ihre freundliche Rückmeldung. Sie haben vollkommen recht, der „G“ enthält noch einen Anteil von 5 % St. Laurent, im 1997er waren es gar noch 15 %. Danke für Ihren Hinweis und ich wünsche Ihnen ansprechende Weinerlebnisse zum Ausklang des Jahres.
      Viele Grüße
      Rainer Kaltenecker

  3. Hallo Rainer,

    wir waren im April wegen Bricco Dell’Uccellone 90′ in Kontakt – meine letzte Flasche zeigte übrigens eine noch bessere Performance, war mit (dem im Menü darauffolgenden Barlo Monprivato 85 von Mascarello) sensorisch auf Augenhöhe…

    Aber ich habe ja eigentlich eine Frage zu Eurer Österreichrunde.

    Ich freue mich wenn österreichische Weine gut ankommen und langsam den internationalen Durchbruch schaffen (no,na,ned – ich bin ja schliesslich Österreicher). Mit Vergnügen lese ich Eure Analysen, viele dieser Weine liegen auch in meinem Keller und da steigt die Vorfreude umso mehr… was mich allerdings wundert ist Eure regionale Selbstbeschränkung!

    Ihr hattet ja schon einige Veltliner probiert, die aus Gegenden ausserhalb der Wachau kommen, gut. Aber meines Erachtens entgeht Euch jede Menge Trinkspass wenn Ihr die Südsteiermark ausser Acht lässt.

    Liegt das an der (wohl fehlgeschlagenen) Probe mit dem Weissburgunger Klassik vom Gross?
    Es ist schon so, dass die Linie „Steirische Klassik“ eher frisch/fruchtige Weine hervorbringt, Ausbau im Stahltank, bewusst leicht, spritzig – und eben gerade dieser Ausbau in Kombination mit Weissburgunder ist nicht gerade ideal, aber das geht jetzt sehr in den persönlichen Geschmack.

    Aber dort gibt’s auch tolle Lagen-Sauvignons, die einen Versuch Wert sind. Gerade im 2011 brachte die Südsteiermark tolle Weine hervor (versucht mal den SB Zieregg vom Tement, den stell‘ ich in 10 Jahren sicher neben den 11er Chevalier…). Von gleicher Grösse aber schon reifer findet man sicher beim Jahrgang 2007…

    Ich will Euch hier nicht über Österreichischen Wein „belehren“, ihr habt das Thema unenlich mal besser im Griff als ich selbst, aber eventuell „bereichern“ will ich Euch schon… vielleicht bringt mir das dann ja in Zukunft auch ein paar lesbare Vorfreuden über meine Südsteirer im Keller 😉

    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Edgar

    • Hallo Edgar,
      ich freue mich, dass der 90er-Bricco Dell´Uccellone sich noch sehr gut präsentierte, wenngleich ich nicht sonderlich überrascht bin. Dieser Barbera hält sich einfach sehr gut, bzw. hat einen hervorragenden Reifeverlauf. In diesem Jahr durfte ich einige aus den 80ern verkosten und diese präsentierten sich zwar gereift und zart, aber noch harmonisch und mit intakter Frucht.

      Bei Österreich hast du natürlich völlig recht. In der Tat konzentrieren wir uns auf die Wachau und die bekannten Rotweingebiete. Zwischendurch kommen zwar immer mal wieder Weine aus anderen Gebieten und Rebsorten ins Glas, aber ich bin weit davon entfernt hierfür eine Probe zu organisieren. Mir fehlt es an Kenntniss und es braucht auch die bekannten Highlights, damit eine solche Probe auch hinreichend Interessenten und Unterstützer findet. Wir hatten von einiger Zeit eine Probe zu Sauvignon Blancs, darunter auch ein 2006er-Tement. Ohne Zweifel ein sehr guter Wein, wenngleich die Stilistik, viel neues Holz und konzentriert-cremige Textur, nicht meinen Vorlieben enstpricht, da liegen mir die kargeren Vertreter aus der Loire näher. Dies war aber nur ein erster Eindruck. Hier der Link zu den Notizen:

      Sauvignon Blanc around the World

      Und wir fühlen uns so schnell nicht belehrt und sind weit davon entfernt irgendwas im Griff zu haben. Wir wollen nie Experten werden, noch den Eindruck erwecken irgendetwas zu wissen, sondern uns nur über die Freude am guten Wein mitteilen und Impulse von außen sind immer willkommen und können Neugier wecken. In diesem Sinne danke für deinen Impuls und viele Grüße nach Zürich,

      Rainer

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