Wachau Jahrgang 2013 – Riesling und Grüne Veltliner

Wachau 2013, 7 (100 von 1)Nach drei Jahren war es im Juli 2014 endlich wieder soweit: ein Besuch in der Wachau stand auf dem Programm. Ein Grund für die Reise war der Jahrgang 2013. Auch in der Wachau brachte das Vorjahr einige klimatische Kapriolen mit sich. Von Hochwasser, über extreme Hitzewellen, samt erhelbliche Verrieselungsschäden, bis hin zu Trockenstress war auch in der Wachau alles geboten. Der Herbst war feucht und kühl und so reichte die Lese bis Ende November hinein. Die hohen Temperaturunterschiede ließen die Zuckerwerte beim Grünen Veltliner nicht sonderlich rasch steigen. Im Mittel sind daher leichtere bis mittelgewichtige Veltliner entstanden, wobei die Unterschiede in Qualität und Stilistik weit auseinandergehen sollen. Pauschale Aussagen zur allgemeinen Güte des Jahrganges sind gerade in 2013 wenig hilfreich. Das gilt auch für den Riesling, wobei die Säure im Mittel spürbar höher liegt als in den beiden Jahren davor. Sie wirkt jedoch etwas feiner und reifer als im Vergleich zu 2010.

Fünf Weingüter standen auf dem Besuchsprogramm und insgesamt empfand ich die Weine als überaus ansprechend. Der Kick mehr an Säure erfrischt besonders den Grünen Veltliner, einzelne Weine warteten mit einem derartig finessigen Säurebogen auf, wie ich es bei jungen GVs noch nicht erlebt habe, selbst im Federspiel-Bereich. Und so unterhielt uns Abends zum Essen auch gerne einmal ein knackjunges GV-Federspiel auf das Allerbeste. Der Riesling wirkt reintönig, mit deutlichem Terroirausdruck, mit prägnanter, aber immer mit feinrassiger und reifer Säure. Die Reifeentwicklung schätze ich als beachtlich ein. Ein Jahrgang, den sich jeder ambitionierte GV- und Riesling-Freund in den Keller legen sollte. Geduld sollte man jedoch mitbringen, wobei die Federspiele bereits in der Jungend gute Dienste leisten sollten.

Wachau 2013, 1 (100 von 1)Weingut Prager Weissenkirchen
Toni Bodenstein hat erneut mit seinem kleinen Team eine grandiose Kollektion abgefüllt. Die Weine schmecken alle unglaublich unterschiedlich, gemeinsam teilen sie eine überzeugende Reinheit und den für das Weingut typischen betont mineralischen Ausdruck, bei aller Dichte bewahren sie einen herrlichen Trinkfluss und genügen in Sachen aromatischer Tiefe und Ausdruck höchsten Ansprüchen, wenngleich die Weine erst in vielen Jahren zeigen werden, was wirklich in ihnen steckt. Selbst die beiden Federspiele werden erst in einigen Jahren voll entwickelt sein.

Weingut Prager Grüner Veltliner Hinter der Burg Federspiel, 2013
Hochfeines Bukett nach getrockneten Gewürzen, jungen gelben Melonen, ein Hauch Passionsfrucht, weißer Pfeffer, fein und eher scheu. Am Gaumen klar gezeichnet, mittlere Dichte, junge tropische Früchte, feinrassiges Säurespiel, dass über den gesamten Verlauf über meinen Gaumen bizzelt, ein Hauch mineralische Anklänge, straff, gute Länge. Bereits der erste Wein ist eine Wucht und definitiv das beste GV-Federspiel, dass mir als Jungwein untergekommen ist. Der hohe Preis ist gerechtfertigt und überzeugte uns am nächsten Abend auch zu gebratenen Saibling.
90/100, jetzt bis 2023, 16 Euro

Weingut Prager Grüner Veltliner Achleiten Smaragd, 2013
Für einen GV ein ungemein mineralischer Duft nach Kreide, Melonen, Bergamotte, duftig und klar, immer wieder taucht eine andere jugendlich tropische Frucht auf. Am Gaumen dicht, klar und hochfein, saftiger Fruchtauftakt, rauschendes Säurespiel, enorme Spannung am Gaumen, salzige Mineralität, noch verschlossen in der Aromatik, verweilt sehr lange am Gaumen. Schon heute ausgezeichnet, könnte sich noch weiter steigern.
92-93+/100, jetzt bis 2037, 34 Euro

Weingut Prager Grüner Veltliner Wachstum Bodenstein Smaragd, 2013
Hat sich in den letzten Jahren zu meinem bevorzugten Grünen Veltliner entwickelt. Diese kleine Parzelle (0,35 h) im oberen Bereich des Achleiten bringt einen ungemein finessigen, ja mineralischen Stil hervor, bei gleichzeitig saftiger Fruchtfülle, die zuweilen markante Würze erinnert mich an junge Viogniers, das ist eigen, aber auch grandios. Auch der 2013er war überzeugend. Er war von den drei großen GVs der Verschlossenste, zeigte in der Nase nur ein scheues Bukett nach Steinfrüchten, Passionsfrucht und Mandarinen, ein Hauch verbrannte Kohle und Röstnoten. Am Gaumen dicht, die reife, aber packende Säure nimmt sofort Besitzt von meinem Gaumen, straffer Verlauf, ungemein stimmiger und packender Verlauf, rauschender Säurebogen, dahinter zeigt sich die saftige und durchaus reife Fruchtigkeit des Weines, die aber erst in einigen Jahren erblühen wird, gute Länge.
94-95+/100, 2019-2040, 35 Euro

Weingut Prager Grüner Veltliner Achleiten Stockkultur, 2013
Die nächste Besonderheit bildet diese dicht bestockte Parzelle im Achleiten. Nicht in der üblichen Drahterziehung, sondern an einzelnen Stöcken gebunden wachsen hier uralte GV-Reben, die keine Ertragsreduzierung mehr benötigen und erneut einen eigenen GV-Stil hervorbringen, den ich blind nicht sicher als GV identifizieren würde. Auch der 2013er duftet ungewöhnlich deutlich nach Stein, Salz und Meer, dahinter Rauch, Zitrus, Würze, sehr komplex, nur im Hintergrund weht ein Hauch Exotik mit. Am Gaumen dicht, wirkt aber trotz der tropischen Fruchtnoten im Antrunk eher puristisch, glockenklar und distanziert, erneut Tabak und Rauch, grasige Anklänge, Limetten und Zitrus, rauschender Säurebogen, bissig, wild und viel Zug am Gaumen, enorm langer, betont mineralischer Nachhall. Vermutlich auf seinem Höhepunkt ein großer Wein.
94-96+/100, 2023-2043, 35 Euro

Weingut Prager Riesling Steinriegel Federspiel, 2013
Verschlossenes Jungwein-Bukett, überwiegend mineralisch geprägt, Kreidestaub, weiße Johannisbeeren, Cassisblätter, leichte Schwefelnote, reintöniger Eindruck. Am Gaumen von überraschend hoher Extraktdichte für ein Federspiel, glockenklarer Ausdruck, packende Mineralität, nahezu fruchtfrei, feine Zitrusfrucht im Hintergrund, reifes, rauschende Säurespiel, erstaunlicher Zug am Gaumen, muss einige Jahre reifen.
89-90+/100, 2019 – 2030, 16 Euro

Weingut Prager Riesling Steinriegl Smaragd, 2013
Etwas geöffneter der erste Smaragd, wenngleich auch hier ein eher dezenter Duft aus dem Glas strömt, erinnert mich an junge Steinfrüchte, vorwiegend Pfirsiche, Zitrus, Tabak, Kakao, klar und vielschichtig. Am Gaumen von mittlerer Dichte, ganz saubere noch infantile Rieslingfrucht, packende Mineralität, grandioses Säurespiel, sehr packend, ja fordernd, aber herrlich reif, ohne jede Spitze, aromatisch noch sehr verschlossen, sollte nach 10 Jahren sich gut entwickelt haben, sehr lang im Nachhall.
92+/100, 2023 – 2040, 28 Euro

Weingut Prager Riesling Achleiten Smaragd, 2013
Das Bukett vom Achleiten liegt eher auf der Kernfrucht, gewachste, grüne Äpfel, Hefenote, Cassisblätter, steinige Mineralität, erneut glockenklar. Am Gaumen kühl, distanziert, wirkt sehr nobel, hochfeine und klare Rieslingfrucht, festes mineralisches Fundament, weißer Rauch, Zitrus- und Orangenabrieb, noch sehr kompakt, deutet aber seine Komplexität an, gewaltiger Zug am Gaumen, die Säure reif und kompromisslos, eindringlich, sehr langer, klarer Nachhall. Es geht eigentlich kaum besser.
95+/100, 2023 – 2040, 34 Euro

Weingut Prager Riesling Klaus Smaragd, 2013
Distinguierter Duft nach Sommersalat, Schießpulver, Weingummi, steinige Mineralität, tropische Anklänge im Hintergrund, erneut sehr reintönig. Am Gaumen etwas dichter, saftiger Auftakt mit jugendlichen tropischen Früchten, vorwiegend Zitronen, erneut Feuerstein, dunkle Beerentöne, pikante, unbeherrscht zupackende Säure, viel Zug und Biss am Gaumen, aufgrund der verschlossenen Aromatik ist das fast nervig-anstrengend, aber faszinierend, gute Länge. Muss lange reifen.
92+/100, 2023 – 2040, 35 Euro

Weingut Prager Riesling Wachstum Bodenstein Smaragd, 2013
Duftet rauchig, Basalt und Kieselsteine, nur dezente Jungweinaromen, Granny Smith, Cassisblätter, Abrieb von Limetten, ungemein finessiges Bukett von höchster Klarheit geprägt. Am Gaumen der konzentrierteste Riesling, sehr klar und harmonisch, packender Antrunk nach Kern- und Zitrusfrüchten, Weingummi, ungemein bissiger Verlauf, die Mineralität und die rauschende Säure dominieren zum Schluss alles, endet sehr lange auf einer grandios salzigen Mineralität, es läuft einem das Wasser im Munde zusammen.
95+/100, 2023 – 2043, 35 Euro

Zum Schluss packte Herrn Bodenstein die Neugier und öffnete noch drei gereifte Weine, die sich allesamt ausgezeichnet präsentierten, wobei die 2008er-Rieslinge noch etwas an Reife benötigen.-

Weingut Prager Grüner Veltliner Wachstum Bodenstein Smaragd, 2008
Karamell, Kaffee, komplexe Kräuterwürze, Mirabellen, reife Melonen, weißer Pfeffer, komplexe, aber noch nicht vollständig geöffnete Nase. Am Gaumen dicht, saftiger Auftakt nach jugendlich, tropischen Früchten, erneut Karamell, deutliche Pfefferwürze, gute Balance, unterlegt mit steiniger Mineralität, pikantes Säurespiel, wirkt angenehm erfrischend, fein cremiges Mundgefühl, sehr langer Nachhall. Ein ausgezeichneter Grüner Veltliner, der soeben in die erste Genußphase eintaucht. Wer davon ordentlich hat, kann gerne die erste Flasche aufziehen.
93/100, jetzt bis 2030, 30 Euro

Weingut Prager Riesling Wachstum Bodenstein Smaragd, 2008
Herrlich komplexer Rieslingduft, bietet ein tänzelndes Duett aus tropischen Anklängen und dunkelwürziger Mineralität, noch nicht ganz geöffnet, aber er zeigt bereits deutlich was in ihm steckt. Am Gaumen dicht, saftiger Auftakt mit glockenklaren tropischen Früchten, vorwiegend Melone, auch deutlich Marille, Steinfrüchte, Tabak, rauchige Würze, die Säure rauscht noch etwas wild umher, ist aber reif und niemals aggressiv, langer Nachhall. Wer den Wein im Keller hat, darf sich freuen, sollte sich aber noch ein, zwei Jahre gedulden.
92+/100, 2016 – 2030, 30 Euro

Weingut Prager Riesling Klaus Smaragd, 2007
Dieser Wein ist voll in seiner ersten Genussphase angekommen. Vollkommen erblühte Rieslingnase, rote Stein- und Kernfrüchte, florale Anklänge, etwas Rauch und erhitzte Kieselsteine, ein Hauch erste Reifenoten. Am Gaumen von mittlerer Dichte, glockenklarer Auftakt nach Steinfrüchten und reifen tropischen Früchten, sehr harmonischer Verlauf, reife, nach den 2008er etwas mildere Säure, dunkelwürziges mineralisches Fundament, erneut sehr langes, gewogenes Finish.
93/100, jetzt – 2027, 28 Euro

Wachau 2013, 4 (100 von 1)Weingut Nikolaihof Mautern
Auf diesen Besuch habe ich mich besonders gefreut. Schon lange wollte ich die Weine besser kennenlernen, aber auf den letzten Reisen hat es nie mit einem Termin geklappt. Die verantwortliche Winzerfamilie Saahs darf wohl ohne Übertreibung als eine der Pioniere beim biodynamischen Demeter-Weinbau bezeichnet werden. Bereits seit Beginn der 70er-Jahre wird hier nach den strengen anthroposophischen Regeln von Rudolf Steiner gearbeitet. Vermutlich die allermeisten Reben haben noch nie eine chemische Beeinflussung erfahren und auch im Keller erfolgt eine streng naturbelassene Weinbereitung. Die Maischestandzeiten sind kurz, alle Weine vergären spontan und werden nicht von Menschenhand unterbrochen, ebenso wenige wird künstlich gekühlt und der Ausbau findet ausschließlich in Holzfässern statt, je nach Wein zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Dieser 100 % natürliche Ansatz führt etwas weg von dem heute gewohnten Geschmacksbild junger Weißweine, die überwiegend mit einer duftigen Fruchtigkeit überzeugen möchten.

Nicht das die Weine vom Niklaihof keine Frucht hätten, ganz im Gegenteil, aber sie sind viel komplexer, schwerer zu erfassen und entziehen sich teilweise einer schnellen Verkostung. Schnell mal hinfahren in 2-3 Stunden alles durchverkosten, und daraufhin einen fundierten Bericht über den aromatischen Stil des Hauses zu verfassen, machen die Weine einfach nicht mit. Zumindest gelang es mir nicht und so bin ich im Zweifel ob ich den Weinen gerecht wurde? Es bedürfte einen längeren Weg und mehr Erfahrung um wirklich die Weine umfassender zu erfassen und ihre Qualität hinreichend einschätzen zu können. Und so sind die nachstehenden Notizen als ein Anfang zu verstehen. Insgesamt hat mir die Kollektion sehr gut gefallen, es sind sensorisch aufregend „andere“ Rieslinge und Grüner Veltliner, man merkt ihnen das lange Hefelager und den Fassausbau an, ohne jedoch die Frucht zu überlagern. Sie sind überwiegend betont trocken, zeichnen sich durch eine komplexe Aromatik aus und benötigen viele Jahre der Reife. Ach, eigentlich geht es mir gar nicht um eine „Bewertung“, aber ich versuche mich an einer Versprachlichung meiner sensorischen Eindrücke.

Weingut Nikolaihof Grüner Veltliner Terrassen, 2013
Verhaltenes Bukett nach frischer Melone, weißen Pfeffer, sauber. Am Gaumen von eher leichtem Körper, harmonischer fruchtiger Auftakt, ruhiger Verlauf, feinporige Säure, mittlere Tiefe, eine ansprechende Qualität für ein Federspiel, sehr gutes PLV.
85+/100, jetzt – 2020, 8,20 Euro

Weingut Nikolaihof Grüner Veltliner Hefeabzug, 2013
Fruchtfreies Bukett, röstige Mineralität, Brioche, wirkt klar und noch gänzlich verschlossen. Am Gaumen deutlich mehr Ausdruck zeigend, jugendliche Melone, gelbfleischige Früchte, alles sehr dezent, ja nahezu feinsinnig, erneut eine röstige Mineralität, Briochearomen, die mich an einen Champagner erinnern, die Säure herrlich vital, wirkt sehr animierend, es kommt bereits heute Trinkfreude auf, der dieser Grüner Veltliner ungemein frisch und packend daher kommt, erstaunliche Konzentration, wirkt sehr harmonisch, wirkt nachhaltig, Entwicklung bleibt abzuwarten.
86-88+/100, jetzt – 2023, 10,20 Euro

Weingut Nikolaihof Grüner Veltliner im Weingebirge Federspiel, 2013
Duftet wie ein Sommersalat, etwas Erbsen, scheue Melonenfrucht, Cassis, sehr sauber. Am Gaumen von mittlerer Dichte, glockenklarer Auftakt von einer feinen Säure und packenden Mineralität bestimmt, die Früchte zeigen sich nur im Hintergrund, hauptsächlich jugendliche Melone, etwas Abrieb von der Zitrone, wirkt herrlich balanciert, mittlere Tiefe, etwas abbrechender Nachhall, der vermutlich seiner Jugend geschuldet ist.
87-89+/100, 2018 – 2023, 11,90 Euro

Weingut Nikolaihof Grüner Veltliner im Weingebirge Smaragd, 2013
Ausdrückstärkeres Bukett dann der Smaragd, er zeigt ein Korb voller gelbfleischigen Früchten, weißer Pfeffer, Cassis und eine deutliche Würze vom Fassausbau, vermutlich war da auch Erstbelegungen dabei. Dies Fassaromen zeigen sich auch deutlich im Gaumen, verbinden sich gelungen mit einer typische Grünen Veltliner-Aromatik, die Säure rauscht lebendig auf, Honignoten verweisen auf einen kleinen Anteil Botryitis, festes dunkelwürziges mineralisches Fundament, insgesamt ein eigenwilliger, für mich stimmig komponierter Wein, der ein gutes Entwicklungspotential vermutet. Langes Finish.
91-92+/100, 2020 – 2030, 24 Euro

Weingut Nikolaihof Chardonnay, 2013
Duftet nach Limettenblätter und intensiv nach diversen tropischen Früchten, wirkt frisch und agil. Am Gaumen von mittlerer Dichte, straffer Auftakt mit frischer und sehr klarer tropische Fruchtaromatik, überwiegend nach Zitronen und Orangen, die Säure straff, wird im weiteren Verlauf immer puristischer und dadurch ein wenig streng und kernig, ein feine Cremigkeit bleibt jedoch bis in den mittellangen Nachhall bestehen. Insgesamt ein sehr klarer und frisch zu trinkender Chardonnay, der sich hoffentlich noch ein wenig öffnen wird, dann ist auch eine ausgezeichnete Bewertung durchaus möglich.
87-88+/100, jetzt bis 2020, 13,80 Euro

Weingut Nikolaihof Neuburger, 2013
Expressive Nase nach reifen gelben Früchten, etwas üppig wirkend. Am Gaumen nahezu fülliger Eindruck, überbordende Fruchtaromatik im Auftakt, fällt im Vergleich zu den andere Weinen des Gutes etwas aus dem Rahmen, aber das mag auch an der Rebsorte liegen, die ich aus der Wachau nicht gut kenne, jahrgangsbedingt kecke und animierende Säure, dadurch lässt sich dieser Neuburger sehr gut trinken, sehr saubere Aromatik, harmonischer Verlauf, limitierte Tiefe, mittellanges Finish.
85-86/100, jetzt bis 2018, 13,80 Euro

Weingut Nikolaihof Riesling Elisabeth Tradition, 2012
Eine Cuvée aus Riesling, Weißburgunder, Grüner Veltliner und Neuburger. Intensive Nase nach dunklen Beerenfrüchten, etwas künstlich nach Weingummi, röstige Anklänge vom Fassausbau, noch nicht ganz entwickelt. Am Gaumen von mittlerer Dichte, angereifte, herrlich intensive dunkle Beerenfrüchte, dazu ein rauschendes Säurespiel, das Jahr mehr an Reife merkt man dem Wein an, im weiteren Verlauf drücken die Fassaromen deutlich durch, Karamell, Tabak und getrocknete Kräuter, gute Verbindung eingehend, zu der salzigen Mineralität, guter Verlauf, mittlerer Nachhall.
88+/100, jetzt bis 2021, 19,90 Euro

Weingut Nikolaihof Riesling vom Stein Federspiel, 2013
Sehr verhaltenes Bukett, ein wenig Zitrusfrüchte, junger Blattsalat, sauber, kaum geöffnet. Am Gaumen von hinreichender Extraktdichte, eher leichtfüßig und entspricht meinen Erwartung an ein Federspiel, die Aromatik ist jedoch noch völlig verschlossen und somit kaum zu erfassen, ansonsten sehr sauber, pikante Säure, es ist alles vorhanden, aber jetzt fehlt es einfach an Ausdruck, könnte sich aber durchaus gut entwickeln.
85+/100, 2018 – 2023, 13,80 Euro

Weingut Nikolaihof Riesling vom Stein Federspiel, 2006 (gefüllt 2014)
Komplexes Bukett nach Rauch, erdwüziger Mineralität, Nüssen, etwas Brioche, Zitrus, Abrieb von Orangen, nicht als Riesling und auch nicht als Federspiel zu erkennen. Am Gaumen dominiert eine erdwürzige Mineralität, festes mineralisches Fundament, röstige Fassaromen, viel Substanz, feine Reifenoten, wirkt jedoch insgesamt sehr vital, ja jugendlich, erstaunlich packendes Säurespiel für einen 2006er, sehr langer Nachhall. Gefällt mir ausgezeichnet und ist herrlich individuell.
89/100, jetzt bis 2030, 13,80 Euro

Weingut Nikolaihof Riesling vom Stein Smaragd, 2011
Ungewöhnlich fruchtiges Bukett, sofort als Riesling zu erkennen, jugendliche Steinfrüchte, Stachelbeeren, weiße Johannisbeeren, mineralische Anklänge. Am Gaumen recht konzentriert, packender Auftakt nach jugendlichen Früchten und einer knackigen Säure, hätte ich nie in 2011 gesteckt, knochentrocken, ungemein straffer, kerniger Verlauf, steinige Mineralität mit salzigen Einschlägen, ausgezeichnete Länge. Großes Potential, da in dem Wein eine intensive Fruchtigkeit verborgen liegt und die Säure und die Mineralität die nötige Nachhaltigkeit mitbringen.
90-92+/100, jetzt bis 2026, 24,20 Euro

Weingut Nikolaihof Riesling Steiner Hund, 2010
Herrlicher Duft nach jugendlichen, noch leicht künstlich wirkende Stein- und Kernfrüchte, dahinter zeigt sich eine saubere Botrytis, Gummi und honigsüß duftende Blüten, eigenwillig, aber gelungen und vielschichtig. Am Gaumen dicht mit viel Säurebiss, wirkt etwas streng, aber aufgrund der gewaltigen Extraktdichte sorgt sie für eine erstaunlichen Trinkfluss, festes mineralisches Fundament, erinnert an erhitzten Stein, Holzkohle und Asche, großer Zug am Gaumen, zeigt Tiefe und Komplexität an, noch unentwickelt, langer Nachhall. Toller, eigenwilliger Wein, der aller Voraussicht eine lange Entwicklungsphase vor sich hat.
92+/100, 2020 – 2035, 30 Euro

Weingut Nikolaihof Riesing Klausberg, 2009
Spürbar weiter in seiner Entwicklung der 2009er-Klausberg, fruchtbetontes Bukett von reifen Steinfrüchten, teilweise kandiert, Wachsnoten, erste Reifearomen. Am Gaumen dicht, hochreife Steinfrüchte im Antrunk, wirkt sehr üppig, nahezu barock, cremige Textur, weiche, aber hinreichend bewegliche Säure, würzige Mineralität, bleibt aufgrund seiner Extraktdichte lange am Gaumen haften. Für alle Liebhaber von kräftigen, fruchtbetonten Rieslingen unbedingt ein Versuch wert.
88-89/100, jetzt bis 2019, 37 Euro

Weingut Nikolaihof Riesling Baumpresse im Weingebirge, 2006
Hochfeines, ja nobles Cuvée aus getrockneten Zitrusfrüchte, weißen Mandeln, weißen Blüten und kalter Cola, wirkt herrlich kühl und klar. Am Gaumen sehr dicht, trotzdem ist der Wein wie ein Strich, bereits im Antrunk enormer Zug, packende Mineralität, Tabak ohne Ende, Röstaromen nach Espresso, Asche und Kautschuk, erneut vermählt mit getrockneten Zitrusfrüchten und weißen Blütenblätter, enorm langer Nachhall, es bleibt eine faszinierende Kaffeenote stehen. Ein großer Wein, der mal wieder zeigt welche faszinierende Vielfalt der Riesling haben kann. Jeden Cent wert.
95-96/100, jetzt bis 2040, 62 Euro

Weingut Nikolaihof Nikolaihof Vinothekfüllung Riesling, 1997
leider Kork

Wachau 2013, 2 (100 von 1)Weingut Nikolaihof Riesling Vinothekfüllung, 1995
Da steht er nun vor mir, der erste trockene Riesling den David Schildknecht von Robert Parker mit 100 Punkten die Bestnote verlieh. Es ist in der Tat ein faszinierender Wein, denn nach knapp zwanzig Jahren zeigt er keinerlei Altersnoten. Schildknechts Bewertung zeigt erneut seine Vorliebe für schlanke, mineralisch geprägte Rieslinge, die gerne mehr als nur eine saftige Fruchtigkeit zeigen dürfen. In der Nase duftet es vielschichtig nach gereiften Steinfrüchten, angetrocknete Aprikosen und Marillen, elegante Röstaromen vom Fassausbau. Am Gaumen von mittlerer Dichte, betont trockener Ausbau, im Antrunk sehr klar, herrlich animierend zu trinken, ein Korb voller Stein- und Kernfrüchte, noch sehr jugendlich, feines, aber auch bissiges Säurespiel, steinige Mineralität nach Granit und erhitzten Steinen, nussige Anklänge, nervige Strenge über den gesamten Verlauf, ein Riesling für Puristen, große Länge.
94/100, jetzt bis 2025, ausverkauft

Wachau 2013, 8 (100 von 1)Weingut Graben-Gritsch Vissling (Spitzer Graben)
Einen herzlichen Empfang bereitete uns Josef Gritsch zu unüblicher Zeit. Mit herrlichem Blick auf die Riede Bruck verkosteten wir binnen drei Stunden seine aktuelle Kollektion und wir erlebten einen authentischen, überaus sympathischen Winzer, der fest mit dem Spitzer Graben verwurzelt ist. Und so präsentierten sich auch die Weine: authentisch, mit geschliffenem Terroirausdruck, herrlich klar in der Ausprägung, betont trocken ausgebaut, mit eigener Handschrift, insbesondere die Urgesteins-Weine, die alles andere als Mainstream sind, sich trotzdem animierend trinken, teilweise mit großem Tiefgang.

Den Spitzer Graben habe ich erst 2009 für mich entdeckt. Hat man Eingangs den mächtigen Setzberg passiert, öffnet sich auf sieben Kilometer Länge dieses sehenswerte Seitental weglaufend von der Donau. Es unterscheidet sich klimatisch und auch geologisch von den Lagen unmittelbar an der Donau. Die Reben stehen hier überwiegend auf verwitterten Granit, sehr kargem und sauren Urgestein. Die Wasserhaltekraft ist äußerst begrenzt, besonders in den steilen Terrassen der Spitzenlage Bruck. Dies alles kann ich guten Jahren überaus klare, der Rebsorte typische, Aromen hervorbringen. Klimatisch gilt der Graben als cool Climat-Gebiet, selbst im Vergleich zum Ort Spitz, besonders in den höher gelegenen Parzellen. Manche Weinkritiker oder ambitionierte Winzer sprechen von den zukünftigen Grands Crus der Wachau. Wer weiß, aber beobachten werde ich dieses Seitental auch zukünftig.

Weingut Graben-Gritsch Grüner Veltliner Setzäcker Steinfeder, 2013
Leichte, frischduftige Nase nach weißer Melone, gemähte Wiese, etwas Würze. Am Gaumen schlank, feine Konzentration, sauberer, fein-fruchtiger Verlauf, beschwingt, ein ansprechend, leichter und duftiger Sommer-Wein. Erfüllt die Erwartungen an dieses unprätentiöse Prädikat perfekt.
83/100, jetzt bis 2015, 6 Euro

Weingut Graben-Gritsch Grüner Veltliner Steinterrassen Federspiel, 2013
Duftiges Bukett, reife weiße Melone, etwas gelbfleischige Früchte, nussiger Einschlag. Am Gaumen von mittlerer Dichte, saftig-fruchtiger Auftakt und vielfältiger Kräuterwürze, feinperliges Säurespiel, gute Nachhaltigkeit und überdurchschnittlicher Ausdruck für ein Federspiel. Gelungen und günstig.
86/100, jetzt bis 2018, 7 Euro

Weingut Graben-Gritsch Grüner Veltliner Schön Federspiel, 2013
Verschlossenes Bukett geprägt von einer kühlen, steinigen Mineralität, Zitrusduft, sehr sauber. Am Gaumen von mittlerer Dichte, glockenklare, noch jugendliche, gelbfleischige Früchte im Auftakt, ein Hauch weißer Pfeffer, steiniges mineralisches Fundament, sehr straffer Verlauf, animierend-pikante Säurespiel, wirkt sehr ernsthaft, mittlere Länge. Muss noch ausreifen, gutes Potential.
86+/100, 2015 bis 2019, 8 Euro

Weingut Graben-Gritsch Riesling Bruck Federspiel, 2013
Puristisches Bukett bietet der Riesling aus der Steillage Bruck. Zitrusaromen, der blanke Fels, Cassisblätter. Am Gaumen von mittlerer Dichte, es fällt sofort das pikante und unheimlich feine Säurespiel auf, auf Anhieb animierend zu trinken, wenngleich die einzelnen Komponenten noch etwas unruhig, oder infantil wirken, dürfte sich aber harmonisieren, betont trocken ausgebaut, bissige Mineralität, klingt recht lang auf einer frischen Zitrusnote aus. Potential. Noch zwei Jahre liegen lassen.
87+, 2016 bis 2020, 9 Euro

Weingut Graben-Gritsch Gelber Muskateller Setzberg, 2013
Kräuterwürziges Bukett, florale Anklänge, erinnern an Holunderblüten, ohne aufdringlich zu sein, eigenwillige, aber stimmig komponierter Duft. Am Gaumen durchaus kraftvoll, in der Aromatik jedoch dezent, wirkt fein, abwechselndes Spiel aus einer prägnanten Würze, gar röstige Noten, etwas Rosenöl, Orangen und Passionsfrucht, schwungvoller Verlauf einer lebhaften Säure, durchaus nachhaltig, gute Länge. Bei mir steht keinerlei Fachwissen oder Erfahrung mit dem Gelben Muskateller im Wege und daher sage ich es jetzt einfach mal: lecker
87, jetzt bis 2017, 10 Euro

Weingut Graben-Gritsch Grüner Veltliner Schön Smaragd, 2013
Wirkt in seinem ganzen Ansatz näher an den klassischen Wachau-Weinen komponiert. Ausdruckvoller Duft nach gereiften gelben Früchten, würzige-pfeffrige Note, eine röstige Mineralität zeigt sich im Hintergrund. Am Gaumen dicht, fast opulent wirkend im Vergleich zu den vorangegangenen Weinen, aber wir haben hier nun einen Smaragd aus der wärmsten Lage von Graben-Gritsch, ungemein saftiger Auftakt nach reifen, gelbfleischigen Früchten, dahinter jugendlich Zitrusfrüchte, angenehm cremige Viskosität, die Mineralität zeigt sich zurückhaltend, deutliche Pfeffernote, wirkt sehr gekonnt klassisch komponiert, sofort als GV zu erkennen, die Säure bringt einen schönen Frischekick in den Wein, im weiteren Verlauf ein Hauch zu sehr vom Alkohol getragen, guter Zug am Gaumen, langes und noch etwas unruhiges Finish. Der Wein bringt gute Anlagen mit und man sollte ihm einige Jahre der Reife geben.
86-88+/100, 2018 bis 2023, 14 Euro

Wachau 2013, 3 (100 von 1)Weingut Graben-Gritsch Riesling Setzberg Smaragd, 2013
Glockenklarer Duft nach frisch aufgeschnittener Wassermelone, jungen Kernfrüchten, Abrieb von Zitronen, tiefe steinwürzige Mineralität, sehr animierend. Am Gaumen straff, glockenklarer Auftakt mit herrlich reintönigen Steinfrüchten, die Säure rauscht und verbindet sich bereits heute wunderbar mit der Frucht, steinduftige Mineralität, wirkt sehr harmonisch komponiert, herrliche Tiefe, straffer Verlauf, ungemein animierend zu trinken, betont trocken. Ausgezeichneter Riesling mit Potential.
90+/100, 2018 bis 2025, 16 Euro

Weingut Graben-Gritsch Riesling Schön „Christine“, 2013
Verhaltener Duft, dezente Anklänge nach Birne und frisch aufgeschnittenen Pfirsichen, Schiefernoten, Cassis. Am Gaumen von mittlerer Dichte, tropische Noten im Auftakt, geht im weiteren Verlauf in Steinfrüchte über, animierender Säurebogen mit pikanten Kick zu Ende, deutliches Zuckerschwänzchen, dass dem Wein ein klein wenig seine anfängliche, beeindruckende Präzision nimmt, solides mineralisches Fundament, zeigt Tiefe an. Ein ausgezeichneter Riesling, den ich aufgrund seiner Restsüße einige Jahre nicht anrühren würde. Kompliment an die Tochter des Hauses für ihr Erstlingswerk.
90/100, 2019 bis 2025, 18 Euro

Schnitt. Jetzt kommen wir zu den Urgesteinsweinen. Ich hoffe, Herrn Gritsch nicht zu nahe zu treten, wenn ich von seinen persönlichen Lieblingen spreche. Eine persönliche Spielwiese, auf der er sich mehr Freiheiten nimmt und Weine nach seinem Gusto vinifiziert. Länge Maischestandzeiten, spontane Vergärung in Holzfässern, langes Hefelager, betont trockener Ausbau bei ca. 2-3 g/RZ.

Weingut Graben-Gritsch Riesling Bruck „Urgestein“, 2012
Mein persönlicher Liebling der Probe war dieser Riesling aus dem Bruck, einfach weil es mir der komplexeste Wein erschien. Ein tiefer würzige, fast fruchtfreier Riesling von bemerkenswerter Tiefe, der noch einige Jahre der Reife benötigt. Mineralität und Polyphenole pur in der Nase, erinnert mich an getrocknete Wildkräuter, Kakao, verbranntes Holz, erhitzter Stein, junge Pampelmuse. Am Gaumen dicht, sehr trocken, klarer Auftakt nach jugendlichen Kernfrüchten und Abrieb von Limetten, kalte Holzkohle, bissige Mineralität nach erhitztem Stein und Meersalz, die Säure im Ansatz etwas milder wirkend, als bei den 2013ern, aber trotzdem mit genügend Kick, cremiges Mundgefühl, sehr straff und nachhaltig, gute Länge, aber noch wenig entwickelt. Es wird sehr spannend sein, den Wein in fünf Jahren zu versuchen, aber bereits heute ausgezeichnet.
90-92+/100, 2019 – 2027, 18 Euro

Weingut Graben-Gritsch Riesling Setzberg „Urgestein“, 2012
Etwas offener präsentierte sich der Setzberg. Ansätze von Steinfrüchten zu erkennen, jedoch dominieren auch hier würzige und mineralische Noten das Bukett, dahinter pflanzlich-phenolische Anklänge. Am Gaumen dicht, fruchtiger Auftakt nach verschlossenen tropischen Früchten und Schalen von Kernfrüchten, Aromen vom Faßausbau, erstaunlich packendes Säurespiel für 2012, röstige Aromen, sehr straff und nachhaltig, bleibt lange auf dem Gaumen liegen. Für mich schwer zu beurteilen, gefällt mir insgesamt sehr gut, wirkt etwas dichter im Vergleich zum Bruck, Entwicklung bleibt für mich abzuwarten.
88-89+/100, 2019 – 2027, 18 Euro

Weingut Graben-Gritsch Grüner Veltliner Schön „Urgestein“, 2012
Ein wenig überfordert war ich mit den GV Urgestein. Das Bukett komplett fruchtfrei, ein Hauch Wachholderblätter, Basalt und Kohle, für mich schwer zu fassende Exotik und Würze. Am Gaumen knochentrocken, wirkt sehr sauber und straff, schmeckt eher wie ein jugendlicher Chardonnay mit nur leichtem, aber spürbaren Holzeinsatz, auf GV wäre ich da nicht gekommen, durchaus harmonischer Trinkfluss, aber außer einer jugendlichen Melonenfrucht und komplexen, aber für mich nicht zu versprachlichen empyreumatischen Aromen konnte ich nichts auf Papier bringen. Mein Interesse war geweckt und alle Sinne geschärft, aber schlussendlich lies mich der Wein nicht eintreten und so habe ich eine Flasche gekauft und versuche mich in ein paar Jahren nochmals an ihm. Egal, so macht Verkosten einfach ungemein viel Vergnügen.
86-90+(?)/100, 2020 – 2050, 16 Euro

Weingut Graben-Gritsch Gelber Muskateller „Urgestein“, 2012
Duftet sehr eigenwillig und daher spannend nach Lorbeerblättern, getrockneten Wacholderbeeren, floraler Würze und Cassis, meine Güter was ist das denn, gefällt mir trotzdem sehr, sehr gut. Am Gaumen betont dicht, es überrascht mich unmittelbar eine deutlich höher stehende Restsüße, dadurch kein Vergleich zu den vorigen Urgesteins-Weinen, saftig-fruchtiger Auftakt, etwas auslandend, deutliche florale Anklänge, reife tropische Frucht, orientalische Würze, die Säure kämpft, ist aber wahrnehmbar, cemiger, ja stoffiger Verlauf, im weiteren Verlauf drückt der Alkohol deutlich und nimmt dem Weine die Präzision, sehr langer Nachhall. Ein Winterwein zu würzigen, cremigen Speisen – meine Flasche mache ich in einigen Jahren zu einem fruchtig-würzigen Curry auf.
86-88+/100, 2017 bis 2022, 20 Euro

Weingut Graben-Gritsch Gelber Muskateller Beerenauslese, 2013
Duftet reintönig nach Cassis und Cassisblätter, Orangenhaut, Muskat und Oregano, komplex und spannungsgeladen. Am Gaumen von mittlerer Dichte, gelbe Grapefruit, Orangenmarmelade, herbe Würze, gute Balance von Süße und Säure, guter Trinkfluss, der Alkohol hoch, steht eher in der Sauternes-Tradition, trotzdem wirkt er harmonisch komponiert, sehr langer und finessiger Nachhall, gefällt mir insgesamt ausgezeichnet.
90+/100, jetzt bis 2030, 20 Euro

Weingut Rudi Pichler, Wösendorf
Tja, was soll man zu diesem Weingut noch berichten? Das Gut zählt ganz sicher heute zu den besten Erzeugern und besticht durch einen unverkennbaren, eigenen Stil. Die Weine von Rudi Pichler sind feinnervig, ja puristisch, betont trocken, von fester Struktur und einer glockenklarer Aromatik und enden oft mit einem Kick aus Mineralität und Terroirwürze. Das sind keine Schmuseweine, sondern ihre Klarheit und Ernsthaftigkeit macht den Weg frei Terroir wirklich zu erfahren.

Dies ist umso bemerkenswerter, als das Gut noch bis Mitte Ende der 90er-Jahre zwar auch schon ordentliche Weine erzeugte, aber eher zur hinteren Kategorie zählte. Binnen einem Jahrzehnt führte der Sohn das Gut mit kontinuierlich überzeugenden Kollektionen in die Spitze der Wachauer Betriebe. Dabei behielt er den säurebetonten und feinnervigen Stil der Weine bei und fügte das rechte Maß an Extaktdichte und Vielschichtigkeit hinzu. Nach Jahren der Reife zählen die Weine regelmäßig zu meinen bevorzugten Wachauer, besonders wenn es zu Speisen passen soll.

Die 2013er Kollektion ist von gewohnt ausgezeichneter Güte und teilweise sogar zugänglicher als erwartet, aber vielleicht hilft mir mittlerweile eine gewisse Erfahrung mit seinen Weinen, wobei einige mir wie üblich rätselhaft blieben. Die Grünen Veltliner sind herrlich frisch und präzise, die Rieslinge enorm terroirbezogen mit einem großen Achleiten an der Spitze und einem wild-kräutrigen Roter Veltliner, der mich zum Abschluss verzückte.

Wachau 2013, 9 (100 von 1)Weingut Rudi Pichler Grüner Veltliner Federspiel, 2013
Glockenklarer Duft nach weißer Melone, Anflug nach Kräutern und Pfeffernote. Am Gaumen bemerkenswerte Harmonie samt packender Frische, gelbe Früchte im Auftakt, reife, aber pikante Säure erfrischt dieses Federspiel herrlich über den gesamten Verlauf, würzige Anklänge, erstaunlich nachhaltig und lang, ein überzeugend frisches Federspiel, besonders als Speisenbegleiter zu empfehlen, wird sich über Jahre gut entwickeln. Viel Wein für wenig Geld.
87+/100, jetzt bis 2020, 10 Euro

Weingut Rudi Pichler Grüner Veltliner Terrassen Smaragd, 2013
Jugendlich, verschlossenes Bukett nach tropischen Früchten, Kreidestaub, weißer Pfeffer, reintönig, mittlere Tiefe. Am Gaumen von mittlerer Dichte, klarer Auftakt nach reifen gelben Früchten, tropische Noten, viel Zitrus, straffer Verlauf, salzig-steinige Mineralität, vitale Säure, mittlere Dichte und Länge.
88+/100, 2016 – 2023, 16 Euro

Weingut Rudi Pichler Grüner Veltliner Kollmütz Smaragd, 2013
Vielschichtige tropische Fruchtanklänge, Melone, Pampelmuse, etwas Ananas, dahinter tiefe Mineralität, erhitze Steine, ein Hauch Röstigkeit, schöne Kräuterwürze, komplex. Am Gaumen klar wie ein Gebirgsbach, finessiger Auftakt mit diversen tropischen Noten, geht sofort in die Tiefe, komplexes Spiel aus Mineralität, Säure und Kräuterwürze, deutlich höhere Extraktdichte, packender, jedoch noch jugendlich wilder Verlauf, nachhaltiger Eindruck, sehr langes Finish. Muss lange reifen.
92-93+/100, 2020 – 2030, 24 Euro

Weingut Rudi Pichler Grüner Veltliner Hochrain Smaragd, 2013
Erstaunt war ich über den Hochrain, den ich i.d.R. dichter, fülliger kenne und ihn als den typischten Wachauer bei Rudi Pichler gespeichert habe. Der 2013er präsentierte sich an diesem Tag aber ungemein straff, feinnervig, gezeichnete von einer jugendlichen Apfelfrucht, einer helltönigen Mineraität, noch sehr verschlossen, fast distanziert. Am Gaumen hat er ohne Zweifel das notwenige Rückgrat, aber auch hier nordisch herb, Schalen vom Kernobst, Kalkstein, Tafelkreide, erst ab der Mitte gesellt sich eine feine Cremigkeit dazu, rauschendes Säurespiel, hoch fein und beweglich, ungemein animierend zu trinken, fast elegant wirkend, zeigt Tiefe an, langer Nachhall, endet auf einem grünen Apfel mit leichter Pfeffernote. Ungewohnt für einen Hochrain, jedoch ausgezeichnet.
91-93+/100, 2020 – 2030, 24 Euro

Weingut Rudi Pichler Grüner Veltliner Achleithen Smaragd, 2013
Tiefe Nase nach Tabak, erhitzem Stein, Rauch, duftig gelbfleischige Früchte, frisch geschnittene Kräuter, lässt heute bereits einen schönen Blick in seine Pracht zu, ein hochklassiges Bukett. Am Gaumen dicht, packend saftiger Auftakt mit einem Korb voller Kernfrüchte und tropischen Noten, Quitten, Aprikose, Melone, umgeben von einer fein-süßlichen Tabaknote, dazu komplexe würzig-steinige Mineralität, trotz seiner Wucht wirkt er niemals auslandend, sondern präzise, ja ernsthaft, fordert alle Sinne, die Säure sehr fordernd, lässt die Flanken unsere Wangen vibrieren, große Nachhaltigkeit, die Nachhall lang, aber noch wenig ausgewogen. Ein packender Veltliner, der vermutlich erst in 10 Jahren seine ganze Klasse voll ausspielen kann, dann aber durchaus in die Kategorie „Groß“ vorstoßen kann.
93-94+/100, 2023 – 2035, 38 Euro

Wachau 2013, 10 (100 von 1)Weingut Rudi Pichler Riesling Federspiel, 2013
Mittelausgeprägtes Bukett nach zarten Steinfrüchten, helltöniger Mineralität, Anflug von Zitrusfrüchten im Hintergrund. Am Gaumen schlank, feinfruchtiger Auftakt nach Zitrus und Abrieb von Orangen, lebhaftes Säurespiel, ein Hauch Mineralität, kühle Anmutung, insgesamt frisch und animierend zu trinken, mittlere Länge, noch sehr verschlossen. Sehr gut und günstig.
86+/100, 2015 – 2023, 10,50 Euro

Weingut Rudi Pichler Riesling Terrassen Smaragd, 2013
Verhaltenes, noch sehr in sich verkehrtes Bukett nach weißen Johannisbeeren, Cassisblätter, Apfelschalen, ein Hauch Wachs und angetrocknete Steinfrüchte im Hintergrund. Am Gaumen von knapp mittlerer Dichte, die pikante Säure übernimmt bereits im Antrunk das Kommando, verhaltene feinfruchtige Aromatik nach Zitronen und unreifen Pfirsichen, ansonsten noch wenig anzeigend, wirkt sehr puristisch mit viel Zug am Gaumen, wird heute noch vornehmlich von der Säure getragen, mittlere Länge, dürfte sich sehr gut entwickeln, toller Essensbegleiter.
89+/100, 2018 – 2025, 16 Euro

Weingut Rudi Pichler Riesling Steinriegl Smaragd, 2013
Bereits heute herrlich erblühtes Bukett nach ganz jungem Riesling, steinwürzige Mineralität mit einem rauchigen Einschlag, dazu ein ganzer Korb noch unreifer Äpfel, Abrieb von Limetten, überaus delikat. Am Gaumen von mittlerer Dichte, aromatisch und klare Steinfrüchte im Auftakt, dazu frisch geschnittene Gräser und Kräuter und Jungsalat, umgeben von einer Wolke aus steiniger Mineralität, erhitzter Stein, Tafelkreide und röstigem Einschlag, ein herrlich unangestrengter und fluider Verlauf, die Säure reif und sehr fein, trinkt sich heute wunderschön harmonisch und frisch, gute Länge. Ausgezeichneter Riesling!
91-92+/100, jetzt bis 2028, 22 Euro

Weingut Rudi Pichler Riesling Kirchweg Smaragd, 2013
Meine Schwierigkeiten hatte ich mit dem Kirchweg. Er roch nach gereiften Aprikosen und weit gereiften Äpfeln, mostige Anklänge, die Aromatik wirkt verschoben, da stimmt was nicht. Rudi Pichler stimmt zu und öffnet eine neue Flasche. Ohne jegliche Luftzufuhr wirkt der Wein zwar klar, aber es fehlt der Ausdruck, nur ganz scheu zeigen sich mit der Zeit Rieslingaromen. Am Gaumen von mittlerem Körper, pikante, ja heftige Säure, kaum zu benennende Fruchtaromatik, wirkt in diesem Zustand nicht balanciert, im weiteren Verlauf wird die Säure regelrecht spitz. Leider haben wir heute nicht die Zeit, die wir diesem Wein geben müssten, um in adäquat sensorisch zu beschreiben und zu beurteilen. Daher finden Sie hier keine Einschätzung zu dem Wein. Wer mehr Erfahrung hat mit diesem Riesling aus dieser Lage, kann bedenkenlos zugreifen.
24 Euro

Weingut Rudi Pichler Riesling Hochrain Smaragd, 2013
Mineralisch geprägtes Bukett, sehr würzig, ein Anflug von Ruß und Asche, komplex, dahinter reintönige Rieslingfrucht, wirkt ungemein vielschichtig, anspruchsvolle Komplexität. Am Gaumen saftig, feinfruchtiger Auftakt, eher auf der Kern- und Zitrusfrucht liegend, die Säure packend, spielt bereits heute innig mit der Frucht, aber auch am Gaumen geprägt von einer komplexen Mineralität, die ständig ihre Facetten ändert, zieht sich wie ein Strich durch meinen Mund, von großer Klarheit geprägt, heute mittlere Länge, ich vermute ein erhebliches Potential, habe aber leider noch keinen gereiften Hochrain von Rudi Pichler getrunken.
91-93+/100, 2021 bis 2033, 24 Euro

Weingut Rudi Pichler Riesling Achleithen Smaragd, 2013
Eine hoch aromatische und reintönige Rieslingnase präsentiert der Achleithen, er zieht mich mit seiner dunklen Mineralität in seinen Bann, hier ist Schluss mit Lustig, oder besser gesagt, hier ist am meisten Rudi Pichler im Glas, es empfängt mich ein erhitzter Stein, dahinter Kreide, Kohle und Asche, getrocknete Kräuter, gar ein wenig Diesel, die Frucht wird gänzlich in den Hintergrund gedrängt, aber man ahnt ihre Wucht. Am Gaumen dicht, noch jugendlich unwirsch, eine Eisenfaust im Mund, setzt die Eindrücke der Nase in Sachen Komplexität und der mineralischen Ausrichtung konsequent fort, delikate Vielschichtigkeit, alle Komponenten sind vorhanden, schon jetzt eine Erfahrung zu trinken, aber erblühen wird der Wein erst in 10+ Jahren, sehr langes, wenig geöffnetes Finish.
94-96+/100, 2023 – 2043, 38 Euro

Weingut Rudi Pichler Weissburgunder Kollmütz Smaragd, 2013
Duftes nach reifen Honigmelonen und weiteren tropischen Melonen, geschnitten Gräser, wirkt erstaunlich frisch für einen Weissburgunder, die übliche mittlerer Komplexität. Am Gaumen dicht, gute Mischung aus Kräutern und tropischen Melonenfrüchten im Auftakt, cremiges Mundgefühl, die höhere 2013er-Säure bringt guten Schwung in den Wein, mittlere Tiefe, harmonischer Verlauf, langes, aber unaufgeregtes Finish. Die Leser mögen beachten, dass mir die grundsätzliche Aromatik eines Weißburgunders nicht sonderlich entgegen kommt.
88/100, jetzt bis 2018, 18 Euro

Weingut Rudi Pichler Roter Veltliner Smaragd, 2013
Duftet nach gerösteten Nüssen, Karamell, Malz, Schokolade und Kakao, einfach großartig anders, deutlich von einer sehr sauberen Botryitis geprägt, dahinter fruchtige Anklänge, die mich an einen Chardonnay erinnern lassen. Am Gaumen dicht, erneut eine überaus würzige Aromatik, aber auch frisch geschnitten Wiesenkräuter, erdige Mineralität, rauschender Säurebogen, im weiteren Verlauf zeigen sich erneut Kakaonoten und röstige Anklänge, nach gerösteten Haselnüssen, weiße Beeren, junge Melone, ein Hauch Birne, insgesamt sehr stimmig und einfach anders, langes und animierendes Finish. Ich bin ob der Andersartigkeit begeistert und gebe vielleicht 1-2 Sympathiepunkte, aber ausgezeichnet ist dieser Wein allemal.
93/100, jetzt 2023, 34 Euro

Wachau 2013, 11 (100 von 1)Weingut Franz Hirtzberger, Spitz
Dieses Weingut ist für mich sowas wie der Wächter des Singerriedels. Eine Weinlage aus der ich bisher mit die großartigsten Rieslinge probieren durfte und aus der unteren Parzelle, dem Honivogl, kommen dazu noch hocharomatische, kräftige, zuweilen barocke Grüne Veltliner, wie es sie in der Wachau nicht ein zweites Mal gibt. Neben dem Achleiten, dem Schütt und dem Kellerberg zählt er für mich zu den besten Lagen in der Wachau und bietet wie die anderen Grands Crus ein einmaliges Geschmacksbild. Es ist die kühlste der vier großen Lagen, kalte Winde strömen nachts aus dem Spitzer Graben und legen sich über ihn und sorgt für große Temperaturunterschiede, aber auch so ist es in Spitz ein Grad kühler als in der östlichen Wachau. Dies sorgt dafür, dass diese Lage besonders für Rieslinge geeignet ist. Die Weine sind zwar ebenfalls sehr dicht, sind jedoch von einer einmaligen Feinheit und Nuanciertheit durchzogen. Dadurch wirken die Weine nicht barock, sondern betont lebendig und verspielt. Sie können sehr lange reifen und entwickeln sich dabei positiv. Er zählt aus guten Jahren zu den großen Weißweinen der Welt, der keinen Vergleich mit den Grands Crus aus anderen Ländern scheuen muss und im Vergleich dazu ist er noch ein echtes Schnäppchen, wenngleich man bei 50 Euro für eine Flasche Riesling schon schlucken muss. Mein Loblied soll keinesfalls die anderen Lagen und Weine von Hirtzberger abwerten.

Leider hatte ich beim Besuch nur wenig Zeit und daher gibt es nur einige Stichworte zu den Weinen. Insgesamt wurde auch in 2013 eine überaus ansprechende Kollektion abgefüllt. Die Weine zeigten sich noch sehr verschlossen, was aber bei Hirtzberger aber die Regel ist. Der Riesling aus dem Singerriedel ist erneut recht sicher ein großer Wein.

Weingut Franz Hirtzberger Grüner Veltliner Kirchweg Smaragd, 2013
Nase: nussig, reife Melonen, üppiger Ansatz
Gaumen: mittlere Dichte, saftiger Auftakt, knackige, aber feine Säure, fruchtiger Charakter, gute Länge
88+/100, 2018 – 2023, 21 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Grüner Veltliner, Axpoint Smaragd, 2013
Nase: tropische Früchte, reife Melone, Honignoten, Nüsse, pfeffrig
Gaumen: dichter Körper, saftig-fruchtiger Auftakt, noch wenig aufgefächert, viel Pfefferwürze, rauschende Säure, sehr nachhaltig, sehr lang, viel Potential.
89-92+, 2018 – 2028, 26 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Grüner Veltliner Honivogel Smaragd, 2013
Nase: hochfeine tropische Früchte, würzige-rauchige Anklänge, zeigt Tiefe.
Gaumen: dichter Körper, perfekte Spiel aus Säure und Mineralität, Frucht noch verschlossen, Tabak, röstige Anklänge, scheue Fruchtanklänge, sehr komplex wirkend, kaum endender Nachhall, muss lange reifen, kann groß werden.
93+/100, 2023 – 2040, 47 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Chardonnay Schlossgarten Smaragd, 2013
Nase: weiße Blüten, frische Melone, Birne, ein Hauch Mineralität
Gaumen: mittlere Dichte, fruchtiger Auftakt, pikante Säure, mineralischer Biss, mittlere Tiefe, sehr klar, animierend zu trinken, mittlere Länge
89/100, 2018 – 2025, 23 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Riesling Terrassen Federspiel, 2013
Nase: Zitrusfrüchte, florale Anklänge, frischer, weißer Pfirsich
Gaumen: mittlere Dichte, sehr klar mit Zug am Gaumen, pikantes, reifes Säurespiel, sehr frisch, guter Nachhall, muss noch ein wenig reifen.
87+/100, 2016 – 2023, 16 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Riesling Setzberg Smaragd, 2013
Nase: mineralisch geprägt, Zitrus, kühl und distanziert
Gaumen: mittlere Dichte, packender Auftakt mit verschlossenen Kernfrüchten, rauschende Säure, beißt sich wild in den Gaumen, primär über die Mineralität kommend, glockenklarer Verlauf, straff, tolle Länge, ausgezeichneter Wein mit erheblichen Potential.
92-94+/100, 2023 – 2033, 28 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Riesling Hochrain Smaragd, 2013
Nase: Eisbonbon, weiße Johannisbeeren, wenig anzeigend, kühl und klar
Gaumen: dichter Körper, wilder Auftakt, noch sehr unruhig und verschlossen wirkend, erneut ein animierendes, sehr feinperliges Säurespiel, kaum aromatischer Ausdruck heute. Die Reife wird es zeigen, bin aber aufgrund seiner Klarheit optimistisch.
91-92+/100, 2023 – 2033, 34 Euro

Weingut Franz Hirtzberger Riesling Singerriedel Smaragd, 2013
Nase: Klar wie ein Gebirgsbach, Essenzen aus komplexen Stein- und Kernfrüchten, wilde Mineralität.
Gaumen: Wie ein Strich, brutale Mineralität und rauschende Säure fräsen sich durch meine Mundhöhle, wirkt trotzdem nobel und niemals aufdringlich, höchster Ausdruck. Großer Wein.
95-97+/100, 2028 – 2043, 50 Euro

Und damit endete unsere kurzer Besuch in die Wachau. Dazwischen haben wir die Fahrräder unseres Gastgebers ausgefahren, sind durch Weinrieden entlang der Donau gewandert, haben jeden Morgen das geniale Frühstück bei Jamek auf der herrlichen Terrasse genossen und Abends die Weinkarten der besten Lokale geplündert. Herz was willst du mehr?!

 

Wachau 2013, 5 (100 von 1)

Ein Kommentar zu “Wachau Jahrgang 2013 – Riesling und Grüne Veltliner

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