Karl H. Johner Grauer Burgunder, 2005

2005-JGBDiesen Grauburgunder haben wir über 48 Stunden beobachtet. Helles Goldgelb mit grünlichen Reflexen. Die Nase wird — aus der frisch geöffneten Flasche — dominiert durch eine saftige, reife Birne, dazu öffnet sich im Glas eine üppige Blumenwiese. In der zweiten Nase auch leicht vegetabile Noten, die changierend etwas an Dill und Gurke erinnern. Der Wein kann seine 13% Alkohol bereits hier nicht verleugnen. Der Antrunk ist saftig, aber ungemein klar. Mittlerer Körper. Die elegante Säurestruktur dieses Weines, seine saftige Birnenfrucht, die ergänzt wird von einem Hauch Melone und Mandarine — all das bereitet viel Trinkfreude. Würzige, auch ganz verhalten melonige Noten fügen sich am knapp mittellangen Gaumen harmonisch hinzu. Retronasal drängt sich der Alkohol dann wieder, leider zu präsent, in den Vordergrund, was dem Wein ein wenig die im übrigen vorhandene Eleganz nimmt.

Zwei Tage später — die Flasche blieb zu einem guten Drittel gefüllt, der Wein hat leider verloren: In die Nase haben sich seltsame Töne wie von einem Sauerkrautfass verirrt, auch die Frucht wirkt ein wenig gezehrt, während die würzigen Noten sich verstärkt haben. Der Wein gefiel mir aus der frisch geöffneten Flasche deutlich besser, weshalb mein Trinkempfehlung lautet: Öffnen und umgehend mit Freude austrinken! Offen verkostet, undekantiert.

Vom Weingut, 11 Euro, 87 Punkte (sehr gut), bis Ende 2009

2 Kommentare zu “Karl H. Johner Grauer Burgunder, 2005

  1. Hallo Dirk,

    m. M. nach der Wein war seinen Preis durchaus wert.
    Interessant ist, dass auch der aktuelle Jahrgang dieses Weines ab Hof nicht teurer geworden ist.
    Den 2008er habe ich aber leider bislang noch nicht getrunken, so dass ich zu seiner Güte nichts sagen kann…

    Es grüßt zurück
    Guido

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