Weingut J. Ellwanger Lemberger trocken Hades, 2006

Gastbeitrag unseres Stammlesers Steffen

Dunkles Violettrot mit einer etwas überraschenden Transparenz. Immerhin ein Lemberger und kein Spätburgunder. In der Nase die typischen Gewürznoten des Lembergers, daneben Kirsche und dezente Barriquenoten, etwas Teer, etwas Kaffee, etwas Marzipan, insgesamt fein und elegant in der Nase. Im Mund eine angenehme Frische und mineralische Kühle, erneut Kirsche, aber auch etwas schwarze Johannisbeeren, dicht und leicht zugleich. Das neue Barrique bereits jetzt gut eingebunden. Lemberger dieser Preisklasse wirken mitunter etwas zu schwer und konzentriert und haben gelegentlich auch ein Alkoholproblem. Dieser hier nicht und stellt insofern eher den Gegenentwurf, etwa zu Aldingers Lämmler, dar, der in Württemberg als der primus inter pares unter den Lembergern gilt. Auch die 13% Vol. liegen für so einen Wein eher am unteren Rand. Schöne Länge, insgesamt ein ruhiger aber absolut stimmiger und ausgewogener Wein, der die 90 Punkte verdient. Für mehr müsste er in Sachen Komplexität und Länge noch etwas zulegen. Generell ist zu Ellwanger zu sagen, dass sich seine Weine hervorragend entwickeln. Jung verkostet sind die Weine häufig eher unauffällig. Aber alles was ich vor zwei Jahren vor Ort gekauft habe, hat in der Flasche gewonnen.

Vom Weingut, etwa 20 €, 90 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2015

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